Deutsches Fernsehteam in China angegriffen
 

Deutsches Fernsehteam in China angegriffen

Chinesische Schläger jagten ARD-Kameraleute

Ein ARD-Kamerateam ist im Norden Chinas Opfer eines brutalen Angriffs geworden. Ein Gruppe von Schlägern habe versucht, das Auto der Journalisten von der Straße abzudrängen, berichtete die ARD-Korrespondentin Christine Adelhardt am Freitag. Die Männer hätten die Windschutzscheibe des Wagens zerschlagen.

Der Angriff geschah Adelhardt zufolge am Mittwoch in der Provinz Hebei. Die drei deutschen ARD-Journalisten und ihre zwei chinesischen Kollegen hätten im Dorf Da Yan Ge Zhuang Bilder für einen Bericht zum Thema Verstädterung gedreht.

"Nachdem wir Außenaufnahmen von alten und neuen Häusern im Dorf gemacht hatten, wurde das Team von mehreren Autos verfolgt", berichtete Adelhardt. "Vier oder fünf Autos verfolgten den Wagen der ARD. Sie versuchten, einen Unfall herbeizuführen", sagte sie.

Die Verfolger hätten die Journalisten zum Halten gezwungen. Mehrere Männer hätten das Auto umstellt und versucht, die Türen zu öffnen. "Sie schlugen zuerst mit den Fäusten gegen die Autofenster", berichtete Adelhardt. "Es ist uns gelungen zu entkommen, aber bei der Verfolgungsjagd haben sie absichtlich unser Auto gerammt." Die Schläger hätten das ARD-Team erneut zum Halten gezwungen und die Windschutzscheibe mit Baseball-Schlägern zerschlagen.

Die Journalisten hätten erneut starten können, seien aber weiter verfolgt worden. Sie hätten erst angehalten, um Verkehrspolizisten um Hilfe zu bitten. "Die Angreifer schlugen weiter auf das Auto ein. Es kamen noch mehr Polizisten und sie stoppten die Angreifer." Die Polizei brachte die Journalisten demnach auf eine Wache der Stadt Sanhe. Dort hätten sie 16 Stunden warten müssen. Die Polizei erklärte, sie ermittle in dem Fall.

Der Verband der Auslandsjournalisten in Peking zeigte sich schockiert über den "brutalen Angriff auf ein deutsches Fernsehteam durch Schläger, die vermutlich mit Lokalbehörden verbunden sind". Die Polizei äußerte sich nicht zu den Tätern.

(APA/dpa)
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