Der President World DAB forderte auf den Österreichischen Medientagen 2019 Digitalradio für Europa.
Patrick Hannon, Frontier Smart Technologies und President World DAB, skizzierte vor einem gespannten Plenum die Entwicklung von DAB+ in Europa. Er erinnerte dabei daran, dass es vor zehn Jahren lediglich in England, Norwegen, Dänemark und der Schweiz DAB+ gegeben habe. Im Jahr 2011 sei Deutschland hinzugekommen, im Mai 2019 schließlich Österreich. Hannon sprach von einem "starken Prozess", der von DAB+ ausginge. So gebe es in Deutschland bereits 14 Millionen Nutzer des Standards, während in England 56 Prozent der Hörer digitales Radio empfangen.
Als Musterbeispiel führte Hannon Frankreich an. Dort sei das Digitalradio weit fortgeschritten. Bereits sieben Städte seien komplett on air, in den nächsten zwei Jahren folgten 30 weitere. Landesweit soll Digitalradio Mitte 2020 empfangbar sein. Darüber hinaus habe der Gesetzgeber verfügt, dass alle Empfangsgeräte bis 2020 DAB+-fähig sein müssen. Regulatorische Vorgaben macht auch der European Electronic Communication Code (EECC). Bis Ende 2020 müssen per Gesetz alle Autoradios in Europa fähig sein, Digitalradio zu empfangen. Als Erklärung nennt die EECC, dass die Radiosender als Reaktion auf Google und Apple die Kontrolle behalten müssten und das FM-Spektrum ausgeschöpft sei.
Dass DAB+ eine Schlüsselrolle spiele, skizzierte Hannon am Beispiel von Absolute Radio, dass sich mit DAB+ in sieben Radios aufgespalten habe. Radio benötige, so Hannon, eine Multiplattform-Strategien, bei der DAB+ nur ein Bereich, dafür aber eine wichtige Basis sei. Als Schlüssel zum Erfolg nannte er die Zusammenarbeit und nannte 5 "Cs": Coverage, Content, Consumer Devices, Cars und Communication.