"Cumhuriyet"-Prozess in der Türkei fortgesetz...
 

"Cumhuriyet"-Prozess in der Türkei fortgesetzt

OZAN KOSE
A man holds a copy of the latest edition of the Turkish daily newspaper "Cumhuriyet" during a demonstration outside its headquarters in Istanbul on November 1,2016 a day after its editor in chief was detained by police. .Turkish police detained the editor-in-chief of the opposition newspaper Cumhuriyet, state media reported, while the daily said several of its writers were taken into police custody. Murat Sabuncu was detained while authorities searched for executive board chairman Akin Atalay and writer Guray Oz, the official news agency Anadolu said. / AFP PHOTO / OZAN KOSE
A man holds a copy of the latest edition of the Turkish daily newspaper "Cumhuriyet" during a demonstration outside its headquarters in Istanbul on November 1,2016 a day after its editor in chief was detained by police. .Turkish police detained the editor-in-chief of the opposition newspaper Cumhuriyet, state media reported, while the daily said several of its writers were taken into police custody. Murat Sabuncu was detained while authorities searched for executive board chairman Akin Atalay and writer Guray Oz, the official news agency Anadolu said. / AFP PHOTO / OZAN KOSE

Der Prozess gegen Mitarbeiter der regierungskritischen Zeitung "Cumhuriyet" ist am Montag in der Türkei fortgesetzt worden.

Zum Auftakt des Verhandlungstages in Silvri bei Istanbul wies der Buchhalter des Blattes, Emre Iper, Terrorvorwürfe zurück, wie "Cumhuriyet" aus dem Verfahren berichtete.

Ipers Prozess war mit dem gegen insgesamt 17 andere Mitarbeiter der Zeitung zusammengelegt worden. Auch ihnen wird die Unterstützung verschiedener Terrororganisationen vorgeworfen.

Ende Juli hatte das Gericht die Untersuchungshaft für mehrere Angeklagte im "Cumhuriyet"-Prozess aufgehoben. Die vier wichtigsten Beschuldigten blieben aber auf Antrag der Staatsanwaltschaft in U-Haft. Bei ihnen handelt es sich um den Chefredakteur Murat Sabuncu, den Herausgeber Akin Atalay, den Investigativjournalisten Ahmet Sik und den Kolumnisten Kadri Gürsel. Auch Iper sitzt in Untersuchungshaft.

Der Prozess gegen die Mitarbeiter einer der letzten regierungskritischen Zeitungen in der Türkei wird international als Schlag gegen die Pressefreiheit kritisiert. Zu den 18 angeklagten "Cumhuriyet"-Mitarbeitern gehört auch der frühere Chefredakteur Can Dündar, der aber im Exil in Deutschland lebt. Den Angeklagten in der Türkei drohen langjährige Haftstrafen.

Neben den 18 "Cumhuriyet"-Beschuldigten sind in dem Prozess zwei weitere Menschen angeklagt: ein freier Journalist, der in Washington lebt, und ein Twitter-Nutzer in der Türkei, der wegen Twitter-Nachrichten angeklagt ist. Die Verhandlung am Montag fand im Gerichtssaal gegenüber vom Gefängnis in Silivri statt, in dem auch der deutsche "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel in U-Haft sitzt.
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