Der Media Server liefert neue Grundlagen für Mediaplanung und Vermarktung und vergleichbare Werte für die Reichweiten der Mediengattungen. Erstmals wurde auch Social Media abgefragt - die Daten im Überblick.
Herr und Frau Österreicher nutzen im Schnitt 532 Minuten pro Tag Medien. 216 Minuten verbucht Fernsehen, 196 das Radio, 50 Minuten Print. Das Internet in seiner Gesamtheit erreicht 243 Minuten, Social Media 73. Befragt wurden dafür 5.025 Menschen mittels CAWI-Interviews im Herbst/Winter 2019. Media Server-Präsident Oliver Böhm sieht die Werte als Bestätigung: „Die Ergebnisse spiegeln die Erfahrungen und Werte aus den einzelnen Gattungsstudien wieder. Mich persönlich überraschen die Werte nicht – das ist von den Proportionen und Dimensionen das, was zu erwarten war und wird nun mit validem Datenmaterial untermauert.“ Der Media Server liefert zudem Werte zur Out-of-Home-Nutzung (88 Prozent sind täglich unterwegs und das 114 Minuten lang), aber auch eine Abbildung der Nutzungsintensitäten über den Tag hinweg sowie neben diesen Basisdaten weitaus mehr an Einblicken in die täglichen Lebensrealitäten.
So wurden etwa Daten zur Mobilität der Menschen ebenso abgefragt, wie bestimmte Vorlieben oder Interessen. „Ich kenne keine Studie, die das derartig detailliert erhebt“, betont Joachim Feher, zweiter Stellvertreter von Böhm im Media Server-Präsidium. Einige Auszüge aus den Ergebnissen: Die häufigste Tätigkeit im Internet ist das Benutzen von Suchmaschinen, abgeschlagen an letzter Stelle rangiert die Partnersuche, die nur neun Prozent digital vornehmen. 17 Prozent haben einen Smart Speaker daheim stehen. „Essen und Trinken sind beliebteste Themengebiete, gefolgt von Gesundheit und Wellness“, so Feher.
Für die Macher hinter dem Media Server sind die ausgewiesenen Daten zur Nutzung von Social Media eines der großen Argumente für die jeweils eigenen Gattungen, aber auch den heimischen Markt an sich: „Die Kurve für Social Media geht relativ konstant über den Tag ab dem Zeitpunkt des Aufstehens, aber es ist ein anderes Niveau als ‚Internet gesamt‘. Hier relativiert sich vieles an Argumenten“, so Feher, der sich nicht darüber erstaunt zeigt, dass die Internetnutzung an sich so groß ist,sondern sich die Kurve für Social Media völlig anders darstelle als von vielen gedacht: „Die Mär, dass sich die Jungen über klassische Medien nicht mehr informieren würden, ist hiermit klar und eindeutig widerlegt.“ Noch konkreter formuliert es Böhm: „Der Media Server 2.0 hat Social Media entzaubert.“
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