ORF-Belegschaftsvertreter werden über Sparpaket informiert, - auch ohne Abstimmungsergebnis des Zentralbetriebsrats.
Auch ohne Abstimmungsergebnis im Zentralbetriebsrat tagt am 13. Oktober die Vollversammlung der
ORF-Belegschaftsvertreter gemeinsam mit
ORF-Generaldirektor
Alexander Wrabetz. Die Betriebsräte sollen über das rund 20 Millionen Euro schwere Sparpaket informiert werden, das zwischen
ORF-Betriebsrat und Geschäftsführung ausverhandelt wurde und für das es am 12. Oktober keine Zustimmung gab. "Es besteht noch Diskussionsbedarf, das Ergebnis ist offen", so Zentralbetriebsratsobmann Gerhard Moser.
In der kommenden Woche tagen dann die beschließenden Gremien, der
ORF-Zentralbetriebsrat und die zuständige "Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, Kunst, Medien, Sport, freie Berufe" (GdG-KMSfB), erneut, um zu einem Beschluss zu kommen. Über den Inhalt des vereinbarten Sparprogramms wollten sich auch heute weder Geschäftsführung noch Betriebsrat äußern.
Die Verzögerung des Beschlusses nahm
ORF-Kommunikationschef Pius Strobl gelassen und betonte, es gebe seitens der Arbeitgeberseite keinen zeitlichen Druck auf die Arbeitnehmervertreter, da das Sparpaket noch bis November Zeit habe. Der
ORF-Stiftungsrat muss das Sparpaket nämlich ebenfalls absegnen - am 5. November findet die nächste Plenarsitzung statt. Erst anschließend kann das Sparvolumen im
ORF-Finanzplan für das kommende Jahr berücksichtigt werden. Das Ziel der Geschäftsführung ist laut Strobl "klar: Eine schwarze Null im Jahr 2010."
Moser hätte sich von Druck seitens der Geschäftsführung ohnehin nicht beeindrucken lassen, wie er zur
APA sagte: "Was die Gegenseite tut, ist mir herzlich egal." Ihm gehe es darum, innerhalb der Belegschaft Einigkeit über das Sparpaket herzustellen. Heute, am 13. Oktober, werden Moser und Wrabetz die rund hundert versammelten Betriebsräte über das geplante Sparpaket informieren und die Eckpunkte zur Diskussion stellen.
In der kommenden Woche wird in den beiden Gremien ein Beschluss fallen - "entweder ja oder nein - die Sache ist offen", die Konsequenzen auch, so Moser. Dem Vernehmen nach stößt sich die Gewerkschaft vor allem an der geplanten Nulllohnrunde für 2010. Die Gewerkschaft Kunst, Medien, Sport, freie Berufe, bei der der ehemalige
ORF-Zentralbetriebsratsobmann
Heinz Fiedler den stellvertretenden Vorsitz innehat, müsste bei der geplanten Angleichung der alten sogenannten freien Betriebsvereinbarungen an die jüngeren Verträge zustimmen. Während nämlich die
ORF-Kollektivverträge in die alleinige Zuständigkeit des Zentralbetriebsrats fallen, ist die GdG-KMSfB bei den Altverträgen gemeinsam mit dem ZBR stimmberechtigt.
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Quelle: APA)