Die Coronakrise trifft ProSiebenSat.1 mit voller Wucht. Im April und Mai seien die TV-Werbeeinnahmen um rund 40 Prozent eingebrochen, sagte der neue Chef des Fernsehkonzerns, Rainer Beaujean, am Mittwoch vor Journalisten. "Für Juni erwarten wir jetzt auch keine dramatische Besserung." Es werde eine ähnliche Entwicklung geben wie in den beiden Vormonaten.
Beaujean äußerte sich zunächst kaum zur harschen Kritik von Investoren, die eine Wachstumstrategie und teilweise auch mittelfristig seine Ablösung gefordert hatten. Der Vorstandssprecher, der zugleich auch Finanzchef ist, bekräftigte, dass man sich wieder stärker auf das Unterhaltungs- und TV-Geschäft konzentrieren wolle. Der italienische Großaktionär Mediaset rief Beaujean jüngst mit ungewöhnlich scharfen Worten auf, eine Wachstumsstrategie vorzulegen.