Antrag: Wrabetz traut sich
 

Antrag: Wrabetz traut sich

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Standort-Vorschlag für Stiftungsräte wird "derzeit intensiv vorbereitet"

Allen Unkenrufen zum Trotz will ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz dem Stiftungsrat demnächst einen Beschlussantrag für den zukünftigen ORF-Standort vorlegen. "An einem Standortvorschlag an den Stiftungsrat wird derzeit intensiv gearbeitet", so Wrabetz am Dienstag. Zuvor kursierten Spekulationen, die Standortentscheidung könnte platzen, nachdem der ORF-Chef in der Stiftungsrats-Arbeitsgruppe zum Thema Standort aufgrund der Irritationen über die vorgelegten Berechnungen keine Mehrheit für einen Neubau bekommen hatte.

Zuletzt hatte Wrabetz Kritik von der Arbeitsgruppe Standort des Stiftungsrates geerntet, die am Montag der Vorwoche die Arbeit demonstrativ einstellte. Erstmals nannte er dem Ausschuss eine Präferenz für einen Neubau in St. Marx. Die Arbeitsgruppe konnte diesem Vorschlag allerdings "mehrheitlich nicht folgen."

Bereits Anfang April hatte der ORF-General in einem Schreiben an die Stiftungsräte betont, dass die ökonomische Frage nicht allein ausschlaggebend für die Zukunft des ORF sein dürfe, sondern vielmehr die strategische Vision zähle. "Die sogenannte Standort-Frage ist weder eine geografische noch eine bezirksparteipolitische, keine architekturhistorische, auch keine ausschließlich ökonomische, sondern eine wesentliche strategische Frage", so Wrabetz in dem Mail (HORIZONT online berichtete Ende Mai).

Häupl verlängert Angebot für Liegenschaft

Das "Lockangebot" der Stadt Wien in Sachen St. Marx ist unterdessen offiziell verlängert worden. Man werde auch nach Ablauf der ursprünglichen Frist Ende Juni dem ORF die günstigeren Konditionen anbieten, kündigte Bürgermeister Michael Häupl (S) am Dienstag an. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass es bereits zahlreiche Interessenten gebe, die sich ebenfalls für das betreffende Grundstück in dem Stadtteil interessieren würden. "Es ist eine Chimäre, dass ich mir wünsche, dass der ORF nach St. Marx zieht", so Häupl in der Bürgermeister-Pressekonferenz. Es wäre aber für den ORF sehr gut, wenn er sich dafür entscheiden würde, zeigte sich Häupl überzeugt. Die Option läuft Ende des Jahres aus.

Sorgen, dass das Grundstück nicht verwertet werden kann, macht sich der Bürgermeister laut eigenen Angaben nicht. Es gebe eine ganze Reihe anderer Bewerber, die sich gerne dort ansiedeln würden - auch ausländische: "Es wissen nicht nur österreichische Medien, welche Synergieeffekte man dort erzielen kann."

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