Kritik an Dividendenauszahlungen Schweizer Medien an Aktionäre.
Der Schweizer Bundesrat hat ein geplantes Hilfspaket für Medien in der Höhe von 78 Millionen Franken (rund 74 Millionen Euro) abgelehnt. Das berichtet die Wochenzeitung WOZ.
In dem Paket hätten Tages- und Sonntagszeitung, Privatradios und regionale TV-Sender Unterstützung erhalten sollen, wohingegen reine Online-Portale mit keiner direkten finanziellen Hilfe rechnen konnten. Darüberhinaus war geplant, dass die öffentliche Hand die Kosten für die Abos der Schweizer Nachrichtenagentur SDA für die kommenden sechs Monate übernommen hätte.
Umstrittene Dividendenzahlungen
Die Ablehnung durch eine Mehrheit an Bundesratsmitgliedern gründet offenbar auf dem Argument, dass der Staat keine einzelne Branchen unterstützen sollte. Auch die Entscheidung der TX Group (
Tages-Anzeiger, 20 Minuten, Basler Zeitung) und der
NZZ-Mediengruppe, trotz Kurzarbeit Dividenden für das Jahr 2019 an ihre Aktionäre ausbezahlen zu wollen, soll für Unmut bei den Bundesräten gesorgt haben.
Gegenüber der WOZ bezeichnete P
eter Wanner, Verleger der AZ Medien und von CH Media, die Entscheidung der Politik als "verheerend für die Medien." Er befürchte demnach, dass die Krise zuerst die Kleinverlage treffen werden und am Ende nur noch die Großen übrig bleiben.