ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz war zu Gast und sprach über die Pläne zum Songcontest-Austragungsort, Digitalisierung und den Verbleib der Landesstudios
Zum fünften Mal hat der ORF Vorarlberg am 20. Juni zu seinem morgendlichen „Kipfel-Treffen der Vorarlberger Wirtschaft“ ins ORF-Landesfunkhaus nach Dornbirn geladen und hatte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zu Gast.
Songcontest-Austragungsort bis Ende Juli fix
Vor gut 120 Wirtschaftsvertretern, Medienschaffenden und Unternehmern aus der ganzen Vier-Länder-Region ging Wrabetz im Gespräch mit Thomas Schmidle, Leiter Kreation und Kommunikation, zunächst auf die Bewerbungsfrist für die Austragungsorte des Eurovision Songcontests ein, die am Freitag endete. Es habe sich noch Niederösterreich mit dem Flughafen Wien-Schwechat beworben. Der ORF werde nun alle Bewerbungen genau prüfen und bereits im Juli eine Entscheidung treffen, so Wrabetz. Für die Finanzierung sei ein Miteinander von Ausstrahlungsort, Bund und Länder erforderlich. Wrabetz blieb aber dabei, dass es wegen der Ausrichtung dieses Großereignisses nicht zu Programmeinsparungen kommen werde.
Thema DigitalisierungIn einem Diskurs über die Zukunft der ORF-Medien und vor allen Dingen über die Herausforderungen für das Fernsehen, in Zeiten der immer stärkeren Online-Konkurrenz, zeichnete Wrabetz einen klaren Weg auf: „Wir müssen auf unsere USPs setzen: Das Erste ist unser unverwechselbares Österreich. Google, Apple werden nie eine ‚Bundesland heute‘-Sendung produzieren. Das Zweite, wir müssen mit unserem Publikum in den Bereich der neuen Technologien gehen, also die Internetanwendung, der Download. Wir müssen die Möglichkeit haben, mit dem Publikum in der neuen Welt zu interagieren.“ Was die Digitalisierung im Radiobereich angehe, werde der ORF zunächst abwarten und beobachten, wie sich die DAB-Technologie in den Nachbarländern Deutschland und Schweiz entwickle.
Verbleib der LandesstudiosZur Frage nach dem Verbleib der Landesstudios meinte Wrabetz: „Ich glaube, die Landesstudios sind eine wesentliche Säule des ORF und werden und müssen es bleiben“. Dies habe sehr viel mit Google und Apple zu tun. Denn in einem globalisierten Medienmarkt sei die stärkste Chance, die ein regionaler Player habe, die Nähe zu den Menschen und die Unverwechselbarkeit auch im Regionalen. „Heute müsste man die Landesstudios und eben diese Programme der Landesstudios, die Nähe, erfinden, wenn es sie noch nicht gäbe“, sagte er.