ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz; Alexandra Maritza Wachter, Vorsitzende des Frauennetzwerk Medien; ORF-Generaldirektor Roland Weißmann; Martina Madner, Vorsitzende des Frauennetzwerk Medien; ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher (v.l.)
Journalistinnen des Frauennetzwerks Medien diskutierten mit Generaldirektor Roland Weißmann, Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz und Radiodirektorin Ingrid Thurnher über Frauenkarrieren, Sichtbarkeit von Frauen im ORF und Diversität.
Mit der ORF-Wahl 2021 stieg die Quote im Direktorium, inklusive der Landesdirektionen, von davor 29 Prozent auf nun 43 Prozent. Jedoch ist die 45-Prozent-Quote, die im ORF-Gesetz steht, nach wie vor nicht erfüllt. In den höchsten vier Verwendungsgruppen liegt der Frauenanteil im ORF bei 35 Prozent, in den höchsten drei bei 26 Prozent. In den ORF-Töchterunternehmen gibt es nach wie vor keine Quote und damit nur eine Geschäftsführerin neben 22 Geschäftsführern. Und in die Chefredaktion des neuen multimedialen Newsrooms am Küniglberg werden drei Männer einziehen. Das Frauennetzwerk Medien fordert deshalb, die vielen mittels Managementprogrammen gut ausgebildeten Frauen im ORF auch bei den Besetzungen zu berücksichtigen.
"Wir arbeiten an der Umsetzung der gesetzlichen Quote", versicherte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. "Es ist wichtig, sich nicht auf Etappenzielen auszuruhen, wir müssen diesen Weg konsequent fortsetzen. Als erklärter Teamplayer bin ich davon überzeugt, dass gemischte, diverse Teams zu besseren Lösungen finden und die Qualität unseres Programms weiter steigern." ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz sieht "im Abbilden der Vielfalt der Gesellschaft eine zentrale Aufgabe des ORF, der ich mich voll und ganz verpflichtet fühle. Es ist wichtig, mit Stereotypen und Klischees aufzuräumen." Ihr Ziel sei es, am TV-Schirm Frauen – und auch Männer – in den unterschiedlichsten Rollenbildern zu zeigen: "Auch für Berufe hinter der Kamera, will ich gewährleisten, dass Frauen eine Vorbildfunktion einnehmen und sichtbar sind: als Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen oder Redaktionsverantwortliche."
Gemeinsam mit der Task Force 'Frauen im ORF' fand der Abend unter dem Motto 'ORF. Das F steht für Frauen' im ORF-Atrium statt.
"Es ist für uns selbstverständlich, Frauen in den ORF-Radios eine Stimme zu geben und sie in allen Programmen hörbar zu machen – als Journalistinnen, als Moderatorinnen, als Expertinnen, als Talkgäste. Wir sind dabei seit vielen Jahren auf einem guten Weg und werden diesen konsequent fortsetzen", sagte ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher.