Der Gründer des Erotik-Magazins starb am Mittwoch im Alter von 78 Jahren in Los Angeles.
Der US-Verleger Larry Flynt ist tot. Der Gründer des Erotik-Magazins Hustler starb am Mittwoch im Alter von 78 Jahren in Los Angeles, wie die Washington Post und der TV-Sender NBC unter Berufung auf seinen Bruder Jimmy und seine Tochter Theresa berichteten. Die Todesursache blieb zunächst unklar.
Von Hochglanz-Männermagazinen wie Playboy und Penthouse setzte sich Hustler (kann übersetzt etwa "Gauner" heißen) mit Schmuddel tief unter der Gürtellinie ab. Das Blatt machte dadurch immer wieder Schlagzeilen. Etwa 1975, als Flynt von Paparazzi geschossene Nacktfotos der früheren First Lady Jacqueline Kennedy Onassis veröffentlichte.
Den Kampf gegen die Zensur und für die Meinungsfreiheit hatte sich Flynt stets auf seine Fahne geschrieben. Unzählige Male stand er vor Gericht, er landete auch kurz im Gefängnis. Wegen Verbreitung von Pornografie wurde er 1977 zu einem Vierteljahrhundert hinter Gittern verurteilt, ein Berufungsgericht hob das Urteil aber wieder auf.
In den vergangenen Jahren hatte Flynt sich auch immer wieder als Kämpfer gegen das konservative Establishment positioniert. 2017 schaltete er in der Washington Post eine ganzseitige Anzeige, in der er ein Preisgeld von zehn Millionen Dollar für kompromittierende Informationen über den damaligen US-Präsidenten Donald Trump bot. Mit den Informationen wollte er eine Amtsenthebung Trumps vorantreiben. Ähnliches hatte er auch schon einmal mit dem ehemaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney versucht.
Mit dem Film "Larry Flynt - Die nackte Wahrheit" zollte Oscar- Preisträger Milos Forman ("Einer flog über das Kuckucksnest", "Amadeus") Flynts umstrittener Gratwanderung zwischen Pornografie und Meinungsfreiheit Tribut. Bei der Berlinale 1997 gab es dafür den Goldenen Bären. Dem echten Flynt gefiel die Verfilmung seines Lebens und auch deren Hauptdarsteller Woody Harrelson. Er fühle sich geehrt, sagte Flynt, schließlich werde selten das Leben eines Mannes verfilmt, der noch lebe.