Medientransparenzdaten: Öffentliche Hand war...
 
Medientransparenzdaten

Öffentliche Hand warb im ersten Quartal um 35,3 Millionen Euro

APA (HELMUT FOHRINGER)
Vier Millionen Euro weniger als im Vergleichszeitraum 2021
Vier Millionen Euro weniger als im Vergleichszeitraum 2021

Die öffentlichen Stellen haben im ersten Quartal 2022 rund 35,3 Millionen Euro für Werbung in Medien ausgegeben. Das geht aus den von der RTR veröffentlichten Medientransparenzdaten hervor.

Das sind ca. vier Millionen Euro weniger als noch im Vergleichszeitraum 2021. Großen Anteil am Rückgang hatte die Bundesregierung, die mit rund 6 Millionen Euro ihre Ausgaben mehr als halbierte (minus 7,8 Millionen Euro). Die Werbegelder für Google und Facebook legten dennoch kräftig zu. Die 6 Millionen Euro Werbeausgaben der Regierung stellen den niedrigsten Wert seit Ende 2019 dar. Mit den Bundes-Beteiligungen (ca. 4,5 Millionen Euro) wächst der Betrag auf rund 10,6 Millionen Euro an. Der größte Brocken entfiel auf das Bundeskanzleramt mit rund 2,8 Millionen Euro, wobei im Vorjahreszeitraum noch rund 8,9 Millionen Euro flossen.


Das auch für Energie zuständige Klimaschutzministerium lag mit rund 1,1 Millionen Euro an zweiter Stelle und verfünffachte damit seine Ausgaben gegenüber 2021. Verteidigungsministerium (ca. 680.000 Euro) und Innenministerium (ca. 670.000 Euro) folgten dahinter. Ca. 4,8 Millionen Euro der Regierungsausgaben und damit 79 Prozent entfielen auf von der ÖVP geführte Ministerien. In etwa 1,3 Millionen Euro und damit 21 Prozent gaben von den Grünen geführte Ministerien aus. Die Stadt Wien wendete rund 3 Millionen Euro auf und reduzierte ihre Ausgaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum damit ebenfalls markant (minus 1,1 Millionen Euro). Rechnet man ihre Beteiligungen (ca. 1,6 Millionen Euro) hinzu, kam sie auf 4,6 Millionen Euro in den ersten drei Monaten des Jahres. Nächst werbefreudige Bundesländer waren Oberösterreich (850.000 Euro) und Niederösterreich (600.000 Euro).

Der ORF verdoppelte seine Werbeausgaben auf ca. 3 Millionen Euro - davon rund 400.000 Euro Eigenwerbung des ORF und seiner Tochterunternehmen. Die Wirtschaftskammern kamen auf rund 2,5 Millionen Euro, die Ärztekammer auf etwa 1 Million Euro und die Arbeiterkammern auf rund 870.000 Euro. Ca. ein Fünftel der Werbung öffentlicher Stellen in Medien entfiel auf den Boulevardsektor samt dessen Online-Portalen. Die Kronen Zeitung (ohne Kronehit) erhielt rund 3,1 Millionen Euro, wovon rund 630.000 Euro auf die Bundesregierung und ca. 350.000 Euro auf die Stadt Wien entfielen. Heute kam auf rund 2,1 Millionen Euro. Die Bundesregierung steuerte hierzu in etwa 500.000 Euro, die Stadt Wien rund 340.000 Euro bei. Österreich (inkl. oe24.at) generierte ca. 1,9 Millionen Euro an Werbegeldern aus der öffentlichen Hand, davon ca. 550.000 Euro von der Bundesregierung und 345.000 Euro von der Stadt Wien.

ÖBB stärkster Werber

Der ORF erhielt rund 4,6 Millonen Euro und legte damit kräftig gegenüber dem Vorjahreszeitraum (ca. 3,6 Millionen Euro) zu. Stärkster Werber war hier die ÖBB (ca. 260.000 Euro) dicht gefolgt von der Wirtschaftskammer (ca. 255.000 Euro) und der ORF-Gebührentochter GIS (ca. 240.000 Euro). Der Kurier kam auf ca. 1,5 Millionen Euro, Der Standard wie die Regionalmedien Austria auf rund 1,4 Millionen Euro, die Kleine Zeitung auf in etwa 1 Million Euro und Die Presse auf ca. 870.000 Euro.

Internationale Plattformen

Ungebremst setzte sich der Anstieg der Werbeausgaben an internationale Plattform-Riesen fort. So steigerte sich Google (inkl. Youtube) gegenüber dem Vorjahreszeitraum von ca. 1,7 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 52 Prozent. Damit ist Google unter den Top-Drei-Empfängern öffentlicher Werbegelder. Besonders stark inserierte hier die Österreichische Post (ca. 415.000 Euro) oder auch die Salzburger Land Tourismus GmbH (ca. 130.000 Euro). Auch Facebook (inkl. Instagram) legte von 950.000 Euro auf 1,2 Millionen Euro zu, wobei hier die Salzburger Land Tourismus GmbH mit rund 100.000 Euro am meisten beisteuerte. Die Werbeausgaben für die Plattform Tiktok (ca. 20.000 Euro) fielen dagegen bescheiden aus.




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