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Wechsel in der Chefredaktion

'Kleine Zeitung' Kärnten: Wolfgang Fercher folgt Antonia Gössinger

Weichselbraun/Traussnig
Generationswechsel an der Spitze der Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol: Die langjährige Chefredakteurin Antonia Gössinger (62) übergibt mit Jahresende das Zepter an Wolfgang Fercher.
Generationswechsel an der Spitze der Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol: Die langjährige Chefredakteurin Antonia Gössinger (62) übergibt mit Jahresende das Zepter an Wolfgang Fercher.

Gössinger wechselt nach fünf Jahren an der Spitze der Redaktion zum Jahresende in den Ruhestand. Ihr folgt der "Kärntner Journalist des Jahres 2019" nach. Er soll die digitale Transformation der zweitgrößten Kauftageszeitung Österreichs vorantreiben.

Generationswechsel an der Spitze der Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol: Die langjährige Chefredakteurin Antonia Gössinger übergibt mit Jahresende das Zepter an Wolfgang Fercher. Der 40-jährige Absolvent des Master-Lehrgangs für Qualitätsjournalismus an der Donauuniversität Krems begleitete zuletzt in Klagenfurt und Graz die strategische und organisatorische Transformation der Kleinen Zeitung zu einer multimedial ausgerichteten Marke und trieb am Desk in leitender Funktion die Digitalisierung voran. 2019 wählte das Branchenmagazin "Der Journalist" den gebürtigen Oberkärntner aus Möllbrücke zum "Kärntner Journalisten des Jahres".

Fercher verkörpert in seinem bisherigen Lebenslauf anschaulich die Spannweite der mit knapp 300.000 Abonnenten zweitgrößten Bundesländerzeitung Österreichs: Er unterrichtete nach seiner Ausbildung in Krems an den Partner-Universitäten in Baku, Belgrad und Hanoi, ehe er sich zur Gänze der Weiterentwicklung der Kleinen Zeitung in Kärnten widmete. Seine ersten journalistischen Sporen hat sich der leidenschaftliche Sportler und Ironman-Finalist 2017 als Reporter beim Kärntner Privatradio Antenne verdient.

In ihrer Kolumne "Salz und Pfeffer" beleuchtete Gössinger, die seit 2015 die Kärntner Redaktion leitet, über Jahre hinweg die politischen Verhältnisse Kärntens. 2006 wurde die Journalistin mit dem Kurt Vorhoferpreis bedacht. In der Ära Jörg Haiders war die Publizistin wiederholt Anfeindungen und Schmähungen ausgesetzt. 2007 erhielt sie den Sonderpreis für Mut des Branchenmagazins "Der Journalist", zwei Jahre darauf den Concordia-Preis für ihren Kampf um den Erhalt der Freiheit der Presse.

Antonia Gössinger über den bevorstehenden Wechsel: "Es ist für mich der richtige Zeitpunkt, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und den auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern." Sie blicke auf erfüllte Jahre zurück und hinterlasse 37 Jahre nach ihrer Anstellung ein wohlbestalltes Haus. Gössinger soll den Lesern als streitbare, meinungsstarke Kolumnistin erhalten bleiben. An einem würzigen Titel werde noch gearbeitet. Gössingers Grundhaltung bleibe Verpflichtung und Auftrag, heißt es.

"Ich freue mich auf die Herausforderung. Wir wollen weiterhin ein kritischer, unabhängiger Begleiter für die Leserinnen und Leser in Kärnten und Osttirol sein", ergänzt Wolfgang Fercher bei der internen Bekanntgabe der Weichenstellung heute Vormittag in Klagenfurt durch die Geschäftsführung und den Vorstand der Styria Medien AG. Standhaftigkeit, Faktentreue und verlässliche Recherche blieben in unruhigen Zeiten unverzichtbare Prinzipien, so Fercher.



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