Mückstein liest sogar 'meine Damen und Herren' vom Zettel, auf den er ständig schaut, statt in die Kamera und zu den Menschen. Als Arzt müsste er doch ohne Hilfe frei und authentisch sagen können, was jetzt Sache ist.
Während Bundeskanzler Karl Nehammer den beiden "Quälgeistern" Armin Wolf und Corinna Milborn im "ZIB"-Interview wirklich gut Paroli bieten konnte, sollte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein die Weihnachtsfeiertage für ein gutes Medientraining nutzen. Sein "ZIB 2"-Interview gehört zu den Schlimmsten, das ich zum Thema Krisenkommunikation gesehen habe – und ich bin schon 40 Jahre in der Branche. Seine Auftritte bei Pressekonferenzen sind leider alles andere als souverän. Dabei hatte ich große Hoffnung, dass ein Arzt als Gesundheitsminister in der Pandemie als Experte den Menschen authentisch erklären kann, warum sie jetzt was tun müssen und/oder nicht tun dürfen. Wie ein guter Mediziner einem Patienten die Diagnose in ruhigen, verständlichen Worten erläutert, Ratschläge gibt und bestenfalls auch noch motiviert, sich daran zu halten. Das werden die meisten Menschen auch dann tun, wenn er sie überzeugen konnte. Mückstein hingegen liest sogar "meine Damen und Herren" vom Zettel, auf den er ständig schaut, statt in die Kamera und zu den Menschen. Als Arzt müsste er doch ohne Hilfe frei und authentisch sagen können, was jetzt Sache ist.