Am 20. November bat „die umweltberatung“ zur Diskussion über nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltigen Konsum.
Im Zeichen von Klimawandel, Rohstoffverknappung und Wirtschaftskrise stand das Zukunftssymposium 2009 am 20. November im niederösterreichischen Ziersdorf. Unter dem Generalmotto „Wie grün ist die Zukunft?“ wurden auf Einladung von „die umweltberatung“ ökologische Trends für nachhaltigen Konsum und nachhaltiges Wirtschaften diskutiert.
Durch gezieltes Einkaufen werden nachhaltige Unternehmen gefördert und umwelt- und sozialverträgliche Produktionsweisen gestärkt, weiß Zukunftsforscher Eike Wenzel. Die „Avantgarde“ dieses neuen Konsums stellen laut Wenzel die so genannten „LOHAS“ dar: „Der Lifestyle of Health and Sustainability steht für ein kritisches Ökobewusstsein, das nicht nur auf dem Verzichtsgedanken aufgebaut ist.“
Dass nachhaltiger Konsum auch am Nahrungsmittelsektor eine entscheidende Rolle spielt, erklärte Julia Katzmann von „die umweltberatung“: „Durch den Kauf von regionalen, saisonalen Produkten aus biologischem Anbau wird die Umwelt geschont und die regionale Wertschöpfung erhöht.“ Wer „fairtrade“-Produkte kauft, unterstütze kleinbäuerliche Strukturen und garantiere, dass die Landwirte in den Ländern des Südens einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit erhalten. Katzmann: „Der Teller der Zukunft muss daher nach den Kriterien ‚regional, saisonal, biologisch, fair’ gefüllt werden."
Über die Grenzen des Wachstums und globale Energiemärkte referierte denn Michael Cerveny, Energie- und Klimaschutzexperte der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT), beim Zukunftssymposium. „In der Energiepolitik gibt es zwei wichtige Ziele für die Zukunft: wir müssen unsere Haushalte und unsere Wirtschaft auf ein wesentlich energieeffizienteres Niveau bringen und der Umstieg auf erneuerbare Energien muss so schnell wie möglich erfolgen“, fordert Cerveny.
Wie Nachhaltigkeit aus Sicht der Wirtschaftstreibenden gelebt werden kann, zeigte Alfred W. Strigl, Leiter von plenum – der Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung. Strigl berät Unternehmen und Organisationen, die für ihre Mitarbeiter und Kunden nachhaltige Angebote schaffen wollen. Ihm zufolge stellt sich wirtschaftlicher Erfolg allein durch verantwortungsvolles Handeln ein. Beispiele aus der Praxis lieferten in Ziersdorf Vertreter von Sonnentor, Grüne Erde, gugler GmbH, Leihradl – nextbike, biohelp und vom Verein Miteinander Zukunft Bauen.
Dass nachhaltige Zukunftsgestaltung alle angeht, betonte Peter Obricht, Leiter der Abteilung Umweltwirtschaft und Raumordnungsförderung des Amtes der NÖ Landesregierung: „In der Regel sind Verhaltensänderungen vieler Menschen erforderlich um Erfolge – etwa im Umweltschutz – zu erzielen. Dies verlangt nach anderen Zugängen, mehr Interdisziplinarität und einer entsprechenden Prozessqualität.“ Um die Bürger verstärkt zum Mitmachen zu motivieren, bedürfe es noch mehr an Wissensvermittlung, an Emotionalisierung und an einer verstärkten Kundenorientierung. Der persönliche Nutzen der gewünschten Verhaltensänderung müsse jedenfalls klar ersichtlich sein, die Umsetzung womöglich „Spaß“ machen und „en vogue“ sein. Mehr Informationen auf www.dieumweltberatung.at.