Das Erotik-Geschäft bröckelt, letzte Hoffnung ist das Geschäft mit der Marke.
Nachdem sich Playboy erst im Frühjahr dieses Jahres eine Schrumpfkur auferlegt hat (
HORIZONT online berichtete), und es umsatzmäßig - zwar immer noch in den roten Zahlen - aber dennoch ein wenig bergauf ging, stolpert die US-Medienfirma nun über ihr TV-Geschäft. Denn die Konkurrenz im Web beschert Playboy im dritten Quartal hohe Verluste im Erotik-TV-Geschäft, - von einem Minus von 27,4 Millionen Dollar (19,6 Millionen Euro) ist die Rede. Im Vorjahreszeitraum war der Verlust erst bei 1,1 Millionen Dollar gelegen.
Laut Firmenchef Scott Flanders wolle die Playboy-Firmengruppe zukünftig ihr Geld nicht mehr vorrangig mit nackter Haut verdienen, sondern mit ihrem bekannten Namen. Wollen andere Firmen das Hasenlogo verwenden - etwa auf Kleidung - müssen sie dafür tief in die Tasche greifen. Dieses Lizenzgeschäft zog weiter deutlich an; das Magazin berappelte sich etwas. Insgesamt ging der Umsatz aber um sieben Prozent auf 52 Millionen Dollar zurück. Um Geld in die klamme Kasse zu kriegen, will Playboy Teile seiner Kunstsammlung sowie Sammlerstücke, beispielsweise das Marilyn Monroe-Bild vom Cover des ersten "Playboys" von 1953, verkaufen.
Gründer Hugh Hefner ringt mit der Mutterfirma des konkurrierenden Magazins "Penthouse" um sein Lebenswerk. Hefner ist Großaktionär der börsennotierten Playboy Enterprises und hält knapp 70 Prozent der Stimmrechte. Er will das Unternehmen wieder komplett zurückkaufen. Marc Bell, Chef des Internetkonzerns FriendFinder Networks, hält mit einem höheren Angebot dagegen. Das Rennen ist noch offen.
(Quelle: APA/dpa)