Während die Impfpflicht diskutiert wird, sollten Werbetreibende besonders darauf achten, welche Portale sie mit ihren Digitalkampagnen finanzieren. Checkfelix, A1 Telekom und die Österreichische Post belegen nach Amazon negative Spitzenplätze im Ranking der Brand-Safety-Initiative 'Stop Funding Hate Now'.
Im werbeintensiven November kommen wieder einige österreichische Unternehmen zur zweifelhaften Ehre, die vorderen Plätze im Ranking der Initiative Stop Funding Hate Now zu belegen. Die Brand-Safety-Initiative analysiert monatlich programmatische Digitalkampagnen im Open-Business-Bereich, die durch mangelnde Überwachung und fehlende Kontrolle auf Portalen laufen, die Fake News verbreiten, Hate Speech, Rassismus oder Homophobie fördern beziehungsweise sowohl dem rechts- als auch linksextremistischen Bereich zuzuordnen sind.
Durch die Ausspielung auf den fragwürdigen Seiten würden deren Macher:innen und ihr gesellschaftspolitisch gefährliches Gedankengut direkt finanziert. Die markenschädliche Präsenz auf zweifelhaften Seiten wäre durch eine gewissenhafte Planung der Kampagnen und laufendes Monitoring leicht zu vermeiden, betont man in einer Aussendung.
223 Unternehmen aus Österreich
Einige Werbetreibende wie die Billig-Flug-Suchmaschine Checkfelix oder Bank Direkt, ein Finanzdienstleister der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, oder die Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments zeigen sich seit Monaten vom Umstand unberührt, dass ihr Geld direkt in die Kassen zwielichtiger Internetanbieter wandert, heißt es hier. Im letzten halben Jahr habe Stop Funding Hate Now bereits 223 werbetreibende Unternehmen aus Österreich identifiziert, deren Werbung durch vermeintlich günstige Kampagnen im programmatischen Open-Business-Sektor in einem bedenklichen Umfeld ausgespielt werden. Schnell würden die Kampagnen auch auf Seiten von Covid-19-Leugner:innen landen, so die Initiatoren Thomas Koch und Michael M. Maurantonio.
Im Branchensplit im November 2021 gliedert Stop Funding Hate Now Werbung auf fragwürdigen Seiten nach Branchen auf: Finanzdienstleister (24 Prozent)
Telekommunikation (elf Prozent)
Bekleidung (neun Prozent)
Tourismus (neun Prozent)
Die Rangliste im November 2021
Folgende Unternehmen schalteten aus Österreich die meiste Werbung auf fragwürdigen Seiten:
1. Amazon
2. Checkfelix
3. Grüner Fisher Investments
4. A1 Telekom Austria
5. Bank Driekt – Eine Marke der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich
6. Österreichische Post AG