Solidarisiert sich mit der Ukraine: Robert Lewandowski
Audi, Oral-B, Braun, Coca-Cola - wenn es einen Superstar gibt, dem lukrative Werbedeals förmlich zufliegen, dann ist es wohl Robert Lewandowski. Dass sich der Weltfußballer nun von seinem chinesischen Sponsor Huawei trennt, dürfte für ihn daher kein größeres finanzielles Problem darstellen. Die Botschaft, die der Stürmer des FC Bayern München damit aussendet, ist dennoch nicht zu unterschätzen - und zeigt, dass auch Profifußballer in diesen Zeiten Haltung zeigen können.
Eine solche Nachricht hat im Profisport Seltenheitswert: "Wir haben heute die Entscheidung getroffen, die Marketingkooperation zwischen Robert Lewandowski und der Marke Huawei zu beenden", teilt Lewandowskis Berater Tomasz Zawislak der Nachrichtenagentur AFP mit. Die "Durchführung sämtlicher Werbedienstleistungen unsererseits" werde ausgesetzt, so Zawislak weiter.
Warum Lewandowski, der hierzulande im TV unter anderem für die Huawei Watch, das Huawei Matebook und das P8-Smartphone warb, ab sofort auf die angeblich millionenschweren Zuwendungen seitens des chinesischen Technologiekonzerns verzichten will, sagt der Berater nicht. Medienberichten zufolge soll allerdings ein Artikel der Daily Mail den Ausschlag gegeben haben. Laut der britischen Tageszeitung soll Huawei Russland dabei geholfen haben, die Angriffe pro-ukrainischer Hacker abzuwehren. Was für Lewandowski offenbar ein No-Go ist.
Der aus Polen stammende Bayern-Star hat nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine bereits mehrfach Flagge gezeigt. So lief der
Weltfußballer am vorvergangenen Samstag beim Bundesliga-Spiel der Bayern bei Eintracht Frankfurt mit einer Kapitänsbinde in den ukrainischen Nationalfarben Gelb und Blau auf. Zudem hat er die Ankündigung seines Heimatverbandes, die für Ende März geplanten WM-Playoff-Partie gegen Russland nicht zu spielen, begrüßt.
"Ich kann mir nicht vorstellen, in einem Monat auf den Platz zu gehen und zu vergessen, was passiert", sagte
Lewandowski. "Klar, der Sport ist die eine Sache - aber das kann man nicht aus dem Kopf bekommen und vergessen." Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass die russischen Spieler nichts für den Krieg könnten.
Dieser Text erschien zuerst auf www.horizont.net.