Journalisten-Barometer: 3 von 10 hätten gerne...
 
Journalisten-Barometer

3 von 10 hätten gerne die Ibiza-Affäre aufgedeckt

New Africa/adobe.stock.com

Marketagent hat Journalistinnen und Journalisten aus dem D-A-CH-Raum mit einem Augenzwinkern befragt, was die Branche bewegt. Dabei würden rund 41 Prozent diesen Beruf 'auf jeden Fall' wieder ergreifen. 

Unter dem Titel "Fragen der anderen Art" steht die aktuelle Auflage des Journalisten-Barometers von Marketagent. Teilgenommen haben insgesamt 580 Journalistinnen und Journalisten aus dem D-A-CH-Raum, knapp neun von zehn sind schon länger als zehn Jahre in diesem Job tätig, die meisten davon im Print- und Onlinebereich. Und auf ihr erstes journalistisches Werk blicken die meisten davon "amüsiert" oder "stolz" zurück. Wenn die Befragten die Chance hätten, die Redaktion eines internationalen Mediums für eine Woche übernehmen zu können, wäre das die deutsche Zeit (17,8 Prozent). Gefolgt von National Geographic, Arte und Bild. Für die New York Times beispielsweise oder CNN würden sich nur 7,4 Prozent beziehungsweise 1,4 Prozent interessieren. Geht es um einen exklusiven Interviewpartner, steht bei den befragten Journalisten der Ex-US-Präsident Barack Obama an erster Stelle (mit 12,9 Prozent). Ebenso in den Top fünf: Queen Elizabeth II, Papst Franziskus, Angela Merkel und Kim Jong-un. Zur Auswahl standen beispielsweise auch Greta Thunberg, Harvey Weinstein, Baschar al-Assad, Harry & Meghan und Dominic Thiem.
Als  das "Um und Auf" für den journalistischen Beruf sehen 54 Prozent Neugierde und Wissensdurst an. Ebenfalls wichtig seien: gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit (45,5 Prozent), gutes Allgemeinwissen (36,7 Prozent), schnelle Auffassungsgabe (33,1 Prozent), Sorgfalt und Stressresistenz mit rund 32 Prozent. 0,2 Prozent sind überzeugt, dass dazu auch ein "gutes Aussehen" gehört. Die größte Sorgen der Journalisten ist derweil, falschen Quellen zu vertrauen und Fake News zu verbreiten. Die Angst ist im Vergleich zur Erhebung im Dezember 2017 von 43,4 Prozent auf 51,7 Prozent gestiegen. Jeder zweite fürchtet sich vor mangelnder Recherche und damit falscher Berichterstattung.

Wenn es um die aktuell  "spannendste Destination für journalistische Arbeit" geht, hat Deutschland die Nase vor, nur wenige Prozentpunkte vor den USA, aber dennoch sind ganze 37 Prozent der Meinung, dass das Nachbarland gerade besonders spannend ist. Österreich liegt mit 18,3 Prozent auf Platz drei. Und bei den Österreichern selbst liegt dann die Ibiza-Affäre ganz vorne, wenn es darum geht, einen Skandal, eine Katastrophe oder ein Ereignis journalistisch zu begleiten: Knapp 29 Prozent wären Teil des Rechercheteams gewesen. Platz zwei beziehungsweise Platz eins in Deutschland und der Schweiz (und damit insgesamt) belegt die Mondlandung. 
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