Jobs und Wohnungen als Wachstumstreiber
 

Jobs und Wohnungen als Wachstumstreiber

Axel Springer
Der Vorsitzende des Vorstands von Axel Springer, Mathias Döpfner, freut sich über die Leistung seiner über 15.000 Mitarbeiter im vergangenen Jahr.
Der Vorsitzende des Vorstands von Axel Springer, Mathias Döpfner, freut sich über die Leistung seiner über 15.000 Mitarbeiter im vergangenen Jahr.

Mit der jüngsten Jahresbilanz sorgt Axel Springer für Begeisterung unter Investoren. Kein Wunder: Denn die Deutschen sind außerhalb des Kerngeschäfts gut aufgestellt.

Mathias Döpfner hat Grund zur Freude. Denn während die Branche angesichts des digitalen Wandels von Unsicherheit geprägt ist, geht Axel Springer auf neue Technologien und Geschäftsfelder mit offenen Armen zu – das zeigt sich auch in der jüngsten Jahresbilanz, in der vor allem die digitalen Angebote das Wachstum befeuern.

Demnach stagnierte der Umsatz im vergangenen Jahr bei 3,3 Milliarden Euro beziehungsweise legte bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte um 4,1 Prozent zu. Wachstumstreiber ist dabei nicht der Journalismus, sondern das New Business: Die sogenannten Bezahlangebote, die Online ebenso wie Print umfassen, mussten im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang um 6,4 Prozent hinnehmen; hingegen legten die Rubrikenangebote, also etwa die Immobilien- und Stellenportale des Konzerns, um 16,8 Prozent auf 879,5 Millionen Euro zu.

„Die Rubrikenangebote haben auch 2016 den größten Ergebnisbeitrag aller Segmente geleistet“, schreibt Döpfner im Geschäftsbericht 2016: „Axel Springer hält in diesem Geschäftsbereich das weltweit umsatzstärkste Portfolio. Es besteht überwiegend aus Marktführern.“ Auch für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit Wachstum bei den Rubrikenangeboten im niedrigen zweistelligen Prozentbereich; das Segment der Bezahlangebote wird hingegen auf dem Niveau des Vorjahres liegen.

Das starke Wachstum im Rubrikengeschäft ist vor allem auf das organische Wachstum bei den Stellenportalen zurückzuführen; zudem gab es strategische Akquisitionen im Bereich der Immobilienportale. Das Jobportal StepStone gehört ebenso zu den in Österreich bekannten Marken des Konzerns wie die Immobilienplattformen Immowelt, Immonet und Immoweb. Mit Immoweb und dem hierzulande unbekannten SeLoger ist der Konzern führend in Frankreich und Belgien, StepStone ist die führende Jobbörse in Deutschland, Belgien, Luxemburg, Großbritannien, Irland und Südafrika.

Das Tochterunternehmen, Car&Boat Media, mit Sitz in Paris, betreibt außerdem mit La Centrale das führende Rubrikenportal für Gebrauchtwagen in Frankreich.Hierzulande vergleichbar ist die breite Aufstellung auf Geschäftsfelder außerhalb des Journalismus mit den Aktivitäten der Styria Media Group, die etwa auf Portale wie willhaben.at oder wogibtswas.at setzt – mit Erfolg: Laut ÖWA war willhaben.at mit über 40 Millionen Visits das zweitgrößte Einzelangebot nach orf.at, bei der mobilen Messung ist willhaben.­at mit gut 27 Millionen Mobile Visits Spitzenreiter.

Journalismus wächst online

Mit Vorsicht zu genießen ist außerdem die Angabe zum Minus bei den Bezahlangeboten – denn hier entwickelten sich die digitalen Medien mit einem organischen Wachstum von 14,7 Prozent besonders dynamisch. Das zeigt sich auch darin, dass die Plattform Business Insider weltweit erstmals 100 Millionen Nutzer in einem Monat erreichte, und sich die digitale Abonnentenzahl von Bild und Welt in einem Jahr um 9,6 Prozent auf 421.002 erhöhte. Man sieht: Die Zukunft ist bei den Deutschen digital – bei den Kleinanzeigen ebenso wie beim guten alten Journalismus.



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