Anfang August treffen in Wien wieder die besten Beachvolleyball-Nationen Europas aufeinander. Das mehrtägige Event wird von Acts-Gründer und -Geschäftsführer Hannes Jagerhofer organisiert. Im HORIZONT-Interview erklärt er, wie die Coronapandemie das Eventmanagement verändert hat und wie man Menschen und Sponsoren begeistert.
Voll besetze Tribünen und Zuschauersäle, Menschenmassen auf Festivals und Partys – was vor wenigen Monaten noch nahezu unvorstellbar klang oder vielleicht Beklemmungen ausgelöste, wird so langsam wieder zur Normalität. Zumindest für die Besucher:innen, hinter den Kulissen sieht die Situation ganz anders aus. Die Pandemie hat das Eventmanagement ziemlich auf den Kopf gestellt, die Veranstalter stehen weiterhin vor großen Herausforderungen.
Hannes Jagerhofer ist Gründer und Geschäftsführer der Event- und Marketingagentur Acts Group, die heuer mit dem A1 CEV BeachVolley Nations Cup abermals in Wien ein großes Beachvolleyball-Turnier auf die Beine stellt. Zwischen dem 2. und 7. August 2022 treten in der Red Bull Beach Arena die besten Mannschaften Europas gegeneinander an. Im HORIZONT-Interview spricht Jagerhofer darüber, wie sich die Veranstaltungsbranche im Laufe der Pandemie verändert hat, wie man Sponsoren für ein Event gewinnt und Marken erfolgreich inszeniert und wie viel Showcharacter so ein Sportevent wirklich braucht, um die Besucher:innen zu begeistern.
HORIZONT: Eventmanagement in Zeiten von Corona: Wo liegen die großen Herausforderungen?
Hannes Jagerhofer: Man merkt, dass aktuell aufgrund der langen Auszeit das Bedürfnis ein Schulter-an-Schulter-Erlebnis zu haben, größer denn je ist. Das ist nichts Negatives, im Gegenteil. Auf der anderen Seite ist es aufgrund der Situation, dass so viele Veranstaltungen, Konzerte, Jubiläen oder Firmenfeiern in kurzer Abfolge gehäuft nachgeholt werden, zum Beispiel sehr schwierig, das entsprechende und zur Durchführung eines Events notwendige Equipment zu bekommen. Und das, was man bekommt, ist oftmals nahezu unbezahlbar.
Wie macht man dem Publikum auch in Coronazeiten wieder Lust auf Liveevents?
Die Lust ist nie verschwunden, nur, sie auszuleben, war in den vergangenen Jahren aufgrund der außergewöhnlichen Umstände und nötiger Maßnahmen ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist zurzeit also das Gegenteil der Fall und das Bedürfnis nach gemeinsamen Erlebnissen mehr denn je vorhanden. Daher ist diese Fragestellung schwer zu beantworten. Schon im vorigen Sommer haben wir bei der großartigen Beachvolleyball-Europameisterschaft in Wien ja trotz aller Einschränkungen einen Fanzuspruch sondergleichen erlebt.
Das ist, wie schon erwähnt, momentan kein Thema. Die Menschen sind dankbar, dass sich wieder etwas tut und man gemeinsam etwas live erleben kann. In Bezug auf unsere bevorstehende Veranstaltung, den A1 CEV BeachVolley Nations Cup vom 2. bis 7. August in Wien, ist es noch einmal etwas Besonderes: Man muss nicht unbedingt ein:e Sportanhänger:in sein, um sich von der Gänsehautstimmung anstecken zu lassen. Da ist es die Kombination aus Hochleistungssport, unserem einzigartigen On-Court-Entertainment sowie einer sicherlich beeindruckenden Red Bull Beach Arena und natürlich den besten Fans der Welt.
Muss ein Sportevent mittlerweile mehr Showcharakter haben, Acts und Highlights abseits der Sportart bieten? Wie zum Beispiel der Super Bowl in den USA.
Da hat sich, glaube ich, seit der Antike wenig geändert. Bereits im römischen Reich waren die Inszenierung von Gladiatorenkämpfen, das Entertainment und die Infrastruktur rundherum ja ganz wichtige Punkte. Allerdings – das haben wir mittlerweile auch gesehen – funktionieren gewisse Dinge wie beispielsweise Halftime-Shows, wie man sie von der Superbowl kennt, nicht bei jeder Sportart und bei jedem Publikum. Es ist also nach wie vor ein Lernprozess, was ankommt und was nicht – sowohl für Veranstalter als auch für Besucher:innen.
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