Hinter den Kulissen: 'The Hoff' für Admiral
 

Hinter den Kulissen: 'The Hoff' für Admiral

Ralph Seda/KTHE
Knight-Rider-Hommage: Hasselhoff sitzt wieder hinter dem Steuer (im Mustang Bullit des Novomatic-Gründers) und fährt 'durch die Admiral-Entertainment-Welt'.
Knight-Rider-Hommage: Hasselhoff sitzt wieder hinter dem Steuer (im Mustang Bullit des Novomatic-Gründers) und fährt 'durch die Admiral-Entertainment-Welt'.

Als Werbetestimonial hat sich Sportwetten-Anbieter Admiral die TV-Kultfigur David Hasselhoff zum Kampagnendreh nach Niederösterreich geholt. HORIZONT war am Set mit dabei. Was 'The Hoff' auch als Werbegesicht bis heute nicht verlernt hat.

Die Reportage ist zuerst in HORIZONT 16/2019 erschienen. Noch kein Abo? Hier klicken. 

Ein hartnäckiger Ohrwurm, der sich während der Fahrt in das niederösterreichische Pressbaum bereits längst festgesetzt hat: „Looking for Freedom“. Ziel der Reise: das Filmstudio Noisia. Denn Hollywood ist in Pressbaum. Einen Tag später, am 9. April, wird Novomatic-Tochter Admiral verkünden, dass der „Rettungsschwimmer von Malibu“, David Hasselhoff, als erstes Testimonial des Sportwetten-Anbieters gewonnen werden konnte. 

Jetzt, am Montag, weiß noch keiner, dass der Schauspieler und Sänger gerade seit 11 Uhr an den TV-Spots dreht, die mit dem Launch der Kampagne im Frühsommer ausgestrahlt werden. „Ich bin begeistert von dieser Zusammenarbeit, denn ich bin ein riesiger Sportfan“, wie Hasselhoff beim Pressegespräch im Novomatic-Forum vergangene Woche betont. Dass er nun als Markenbotschafter öfter in Österreich sein könne, freue ihn. Nicht zu vergessen: Sein erstes Nummer-eins-Album weltweit erzielte er in den hiesigen Charts. Da er ein Österreich-Fan sei und sich mit den „heimischen Fans verbunden fühlt, passt er perfekt zu unserer Marke“, zeigt sich Admiral-Vorstandsvorsitzende Monika Racek überzeugt.

Leuchtstäbe und Haarspray
So viel darf über die Szenen in den Noisia Studios verraten werden – Hasselhoff nimmt wieder hinter dem Steuer Platz. Zwar nicht hinter jenem von K.I.T.T., aber in einem schwarzen Mustang Bullit aus der Garage des Novomatic-Gründers Johann Graf. Und so viel kann man sagen: The Hoff kann es noch.
 
Das halbe Studio ist mit Green Screen ausgekleidet, es riecht nach Haarspray. Über dem Auto flackern pausenlos acht Leuchtstäbe nacheinander auf. Im fertigen Werbefilm sind sie die Leuchten der Straße, über die The Hoff in der Nacht brettert. „Er fährt durch die Welt des Entertainments“, erklärt Rudi Kobza, Geschäftsführer der Agentur Kobza and the Hungry Eyes, welche für die Konzeption und Umsetzung der Branding-Kampagne verantwortlich zeichnet. „The Hoff steht für Entertainment in seiner reinsten Form und passt daher perfekt zur Marke Admiral“. Kobza lächelt und pflückt einen Ananas-Melonen-Spieß vom Früchteteller der jungen Dame vom Catering, die damit durch das Aufnahmeset spaziert. Schließlich wollen hier rund 50 Mitarbeiter seit neun Uhr Früh und bis – wie sich später herausstellen wird – Mitternacht verköstigt werden. 

Nehmen wir doch die lustigsten Fotos!
David Hasselhoff


‚Perfect, and gear!‘
„Ruhe! Und: Action!“ Hasselhoff hat seinen Autofahrer-Close-up-Blick noch drauf, wie der Regiemonitor zeigt. Das Auto bewegt sich kein Stück, auch nicht mechanisch, der Motor ist aus. Doch er schaltet in den nächsten Gang, es „drückt“ ihn zurück in den Sitz, es schüttelt ihn. „Perfect, and gear!“, der Berliner Regisseur Lars Timmermann ruft unermüdlich seine Anweisungen durch die offene Beifahrertür. Er mag äußerlich in der ersten Sekunde wie ein junger Praktikant wirken. Sobald Timmermann jedoch das Kommando am Set übernimmt, kauft man ihm ab, dass er schon mehrere Spots für ­Philipp Plein und Mercedes (mit Roger ­Federer) sowie Musikvideos mit den Fantastischen Vier und Cro gedreht hat. Und Hasselhoff – folgt aufs Wort; „Okay“, und auch mal ein deutsches „Ja!“. Hasselhoff hat Professionalität statt Allüren ans Set mitgebracht.

In der Vergangenheit mag der Schauspieler durch Negativschlagzeilen und ein Burgervideo aufgefallen sein. Die von ihm in den 80-ern und 90-ern produzierte TV-Serie „Baywatch“ zählt aber immerhin zu den meistgesehenen aller Zeiten, auch „Knight Rider“ gehört zu den erfolgreichsten. Zudem gilt er mitterweile als gern gebuchtes Werbegesicht für Produkte von Eiskaffee bis zur aktuell gelaunchten schwedischen Happy-Socks-Badehosen-Kampagne. „Jeder durchläuft Höhen und Tiefen. Aber bei David Hasselhoff überwiegt definitiv der Kultstatus. Abgesehen davon: Mit 66 Jahren möchte ich auch so ausschauen“, verrät Thomas Spitzhütl, Marketing Manager Admiral, im Flüsterton während des Drehs.

‚Wir hinken rund zwei Stunden hinterher‘
Ein Flüstern ist meist aus einer Studio-Ecke zu vernehmen. Zwei Meter rechts vom Regiemonitor stehen drei Produktionsmitarbeiter vor dem Storyboard und besprechen die letzten Adaptionen in der Drehabfolge sowie an Hasselhoffs Text. „Jetzt werden nur noch Feinheiten besprochen“, schildert Dieter Klein, Executive Producer der PPM Filmproductions, die etwa auch hinter den Werbefilmen von Erste Bank, T-Mobile und Vöslauer steckt. Der Drehtag laufe gut, so Klein, „wir hinken aber rund zwei Stunden dem Zeitplan hinterher. Das ist allerdings normal.“

Nach dem nächsten Cut gibt’s eine kurze Drehpause, in der mit Hasselhoff die Social-Media-Kampagne besprochen wird. Während ein Agenturmitarbeiter vorschlägt, bei einem Gewinnspiel die eingesendeten Bilder per Zufall auszuwählen, meint Hasselhoff: „Nehmen wir doch die lustigsten Fotos!“ Passend zum Stichwort wechselt Hasselhoff, stets begleitet von Gattin Hayley, für die Aufnahmen der Sujetfotos in den Nebenraum des Filmstudios. Zwischendurch signiert er noch  T-Shirts für die Crew, sein Stand-in könnte in seinem Leiberl breiter nicht grinsen: „Es ist immerhin David Hasselhoff.“

Drehschluss-Gruppenfoto: Rund 50 Mitarbeiter von Admiral, Kobza and The Hungry Eyes und PPM Filmproductions nehmen The Hoff in die Mitte. (c) Ralph Seda/KTHE
Ralph Seda/KTHE
Drehschluss-Gruppenfoto: Rund 50 Mitarbeiter von Admiral, Kobza and The Hungry Eyes und PPM Filmproductions nehmen The Hoff in die Mitte. (c) Ralph Seda/KTHE
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