"Geschlechterdiskriminierende Werbung": Werbe...
 

"Geschlechterdiskriminierende Werbung": Werberat rüffelt bet-at-home-Sujet

bet-at-home.com
bet-at-home steht in der Kritik.
bet-at-home steht in der Kritik.

Der Werberat fordert den Wettanbieter dazu auf, die aktuelle Kampagne zu beenden oder die Sujets auszutauschen. Bet-at-home weist die Vorwürfe zurück.

Ende Mai hat der Wettanbieter bet-at-home seine neue Kampagne gelauncht (HORIZONT berichtete). Im Mittelpunkt steht dabei vor allem viel nackte Haus. Angelehnt ist der TV-Spot an einen französischen Komödien-Klassiker aus den 60er Jahren mit Louis de Funès, Online und im Print ist meist eine nackte Frau zu sehen, die mit dem Rücken zum Betrachter steht. 

Gegen die Kampagnen sind nun etliche Beschwerden beim Österreichischen Werberat eingegangen. Nachdem man die Kampagne dort prüfte, hat man nun bet-at-home dazu aufgefordert, eben diese zu beenden oder das Sujet zu ändern. Die Mehrheit der Werberäte sieht in der Werbung eine Verletzung des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft. Konkret geht es um das Verbot von geschlechterdiskriminierender Werbung. 

Die Entscheidung des Werberats bezieht sich nicht auf den TV-Spot, sondern auf die Sujets in Print, Online und auf Plakaten. "Bei der alleinigen Betrachtung der Print- bzw. Onlinesujets konnte von den österreichischen Werberäten und Werberätinnen keine Verbindung zu der französischen Filmkomödie mit Louis de Funés hergestellt werden", so die Begründung des Werberats. Die weibliche Protagonistin werde auf ihre Sexualität reduziert. 

Beim Wettanbieter selbst kann an die Aufregung nicht verstehen. "Uns ist bislang keine Stellungnahme des Werberates zugegangen. Daher kann ich auch nichts dazu sagen", sagt Konzernpressesprecher Claus Retschitzegger auf HORIZONT-Nachfrage. Gleichzeitig sagt er, dass beim TV-Spot darauf geachtet wurde, dass keine anzüglichen Szenen zu sehen sind. "Sämtliche Intimbereiche wurden mit fleischfarbenen Badehosen bedeckt." Der Vorwurf des Werberats sei "vehement zurückzuweisen". Auch bei den Print- und Online-Sujets werde die Frau "keinesfalls als Objekt dargestellt", so Retschitzegger. Laut dem Unternehmenssprecher habe sie dort "die Rolle einer selbstbewussten Person wie im Spot inne."

Update (16:50 Uhr): Wie Werberats-Präsident Michael Straberger gegenüber HORIZONT erklärt, habe man dem bet-at-home-Marketingleiter die Entscheidung der Räte bereits am Dienstagnachmittag übermittelt. 




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