Marktforschungsinstitute und Medien ziehen aus der "Sponsoringerinnerung" falsche Schlüsse über die Effektivität von Sponsoringinvestitionen.
Das Sponsoringsverband FASPO wendet sich in einem offenen Brief an die Standesorganisationen von Marktforschung und Medien mit der Beschwerde über fahrlässige Interpretationen und Berichterstattungen bezüglich der Effektivität von Sponsoringaktivitäten. Der Interessensvertretung für Deutschland, Österreich und der Schweiz stößt sich an den Erhebungen von Marktfoschern zur Sponsorenerinnerung von Konsumenten, die dann als Parameter für eine Interpretation in Sachen Sponsoringeffizienz herangezogen werden - und von Medien als angebliche Fehlinvestitionen einzelner Unternehmen weitergetragen werden.
"Unserer Auffassung nach ist ein solches Vorgehen stark fahrlässig und nicht mit geltenden Qualitätsstandards vereinbar", so die FASPO, denn die Sponsorenerinnerung sei allein keine ausreichende Kontrollgröße, um über Erfolg oder Misserfolg von Sponsoringinvestitionen urteilen zu können - vor allem, weil die Sponsoringziele der Unternehmen nicht bekannt seien und diese sich auch in der Regel nicht in dem Merkmal "Werbeerinnerung" erschöpfen. "Die Validität scheint als Gütekriterium nicht ausreichend hinterfragt", meint der Verband.
Deshalb fordert er die Standesorganisationen zur internen Diskussion auf, inwieweit diese Praxis einer wissenschaftlichen Vorgehensweise nach ICC/ESOMAR-Kodex und einer im Pressekodex geforderten sorgfältigen Recherche entspreche.