Joachim Krügel, Geschäftsführer der Media 1, zu den falschen Teletest-Daten und deren Auswirkungen.
HORIZONT: Mediaplanung ist natürlich diffiziler, aber: Welchen Stellenwert spielt Reichweite und was bedeutet eine zu hoch ausgewiesene Reichweite?
Joachim Krügel: Reichweite ist eine der wesentlichen Säulen der Mediaplanung, denn es geht ja immer darum, eine bestimmte Zielgruppe möglichst weitreichend und umfassend zu erreichen. Zu hoch ausgewiesene Reichweiten würden dementsprechend bedeuten, dass die Zielgruppe nicht in dem Ausmaß erreicht wurde wie geplant.
Inwiefern werden Sie sich im Sinne Ihrer Kunden an den TV-Vermarktern schadlos halten? Oder gibt’s im Endeffekt "nur" ein Zuckerl und ein paar Extraspots für nächstes Jahr?
Es ist zu früh um über mögliche Konsequenzen zu sprechen, denn es ist ja noch nicht möglich, die Abweichungen genau nachzuvollziehen bzw. zu berechnen.
Vor 4,5 Jahren der Radiotest, nun der Teletest: Was bedeutet der Imageschaden für die Gattungsstudien?
Der Radiotest wurde vor Jahren auf neue Beine gestellt und man arbeitet nun beispielsweise mit zwei Instituten. Im Gegensatz zum Radiotest ist der Teletest eine Messung und keine Befragung, weshalb auch die Problematik hier ganz anders gelagert ist. Jedenfalls wird sich aber das durchführende Institut GfK einige bohrende Fragen gefallen lassen müssen. Dann sehen wir weiter.
Mehr dazu
Falsche Teletest-Daten
Reaktion der GfK: 'Das ist nicht mit dem Radiotest-Fehler 2016 vergleichbar'
Ein Fehler bei GfK Austria lieferte jahrelang falsche Reichweiten-Daten der österreichischen Fernsehsender. Dieser sei bei "Aufräumarbeiten" entdeckt worden und "sehr schwer bis kaum" zu erkennen gewesen, erläutert ein Sprecher auf Anfrage. HORIZONT hat alle Details. »
Mehr dazu
Falsche Teletest-Daten
Zu hohe Reichweiten für Fernsehen ausgewiesen
Probleme seit dem Jahr 2015. Marktanteile laut Verantwortlichen "kaum betroffen". Laut AGTT als Teletest-Auftraggeber ein Fehler durch die durchführende GfK Austria. HORIZONT hat erste Statements. »