Kommentar von Stefan Mey.
Dass Amazon kein Freund der Arbeitnehmer ist, dürfte jedermann klar sein: Nicht nur, dass sich der Onlinehändler im Dauerclinch mit der Gewerkschaft ver.di befindet; nun hat der Konzern in Seattle mit „Amazon Go“ einen Shop eröffnet, der von der IT-Fachpresse als „Supermarkt der Zukunft“ gefeiert wird: Hier registrieren Sensoren, wenn der Kunde ein Produkt aus dem Regal nimmt; verlässt er den Shop, so wird der Einkauf von seinem Amazon-Account abgebucht – an der Kassa muss er nicht mehr anstehen.
Das klingt nach einer Utopie – hat aber den unangenehmen Nebeneffekt, dass Arbeitsplätze vernichtet werden. Allein ist Amazon mit dieser Herangehensweise nicht, auch in Österreich kommen Selbstbedienungskassen zunehmend in Mode. Auch selbstfahrende Autos, Marketing-Algorithmen und Roboterjournalismus werden in den nächsten Jahren Jobs zerstören.
Zwar mag es stimmen, was Experten sagen: Dass neue Technologien mehr Jobs erschaffen als vernichten. Doch dafür ist es nötig, deutlich mehr in Aus- und Weiterbildung zu investieren als heute Usus ist. Stichwort: Pisa-Ergebnis.