Covid-19-Kampagne: Corona-Inserate und Spots ...
 
Covid-19-Kampagne

Corona-Inserate und Spots kosteten den Bund bisher über 10 Millionen Euro

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Mehr als 10 Millionen Euro kostete die Schaltung von Corona-Aufklärungs-Inseraten, Spots in privaten TV- und Radiokanälen und Online-Info den Bund von März bis Ende Mai. Das geht aus der Beantwortung einer FPÖ-Anfrage an Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hervor.

Konkret geht es um die vom Roten Kreuz entworfenen Aufklärungskampagne, betreut mit der strategischen Planung der Medienschaltungen bis zur Buchung in tagesaktuellen Medien wurde die Agentur Wavemaker. Zwischen 14. März und 31. Mai (Phase 6 ist nur veranschlagt, noch nicht abgerechnet) wurde in 263 Inseraten in Tageszeitungen und Magazinen über Corona informiert, das kostete laut Kurz 6,2 Millionen Euro an Mediabudget. Für 2.273 Spots im privaten Hörfunk und 6.183 im Privat-Fernsehen entfielen 2,7 Millionen Euro, für Online-Information wurden bis Ende Mai 1,7 Millionen Euro verrechnet - ergibt ein Etat-Volumen (nicht Agenturhonorar) von gut zehn Millionen Euro.

Die Beauftragung der Wavemaker GmbH sieht der Abgeordnete Alois Kainz in seiner Anfrage bei allem Verständnis für gebotenes schnelles Handeln skeptisch. Man habe das Bundesvergabegesetz eingehalten und in Abstimmung mit der Finanzprokuratur gehandelt, versicherte Kurz in der Anfragebeantwortung. Die ersten Phasen der Kampagne habe man angesichts der "Ausnahmesituation" mittels Verhandlungsverfahren ohne vorherige Bekanntmachung - also per "Notvergabe" - in Auftrag gegeben. Für die späteren Phasen der Kampagne wurde für einen Rahmenvertrag laut Kurz am 19. März ein Verhandlungsverfahren nach Bekanntmachung gestartet.

Für Wavemaker (im Eigentum der Werbeagentur Young & Rubicam) entschied man sich laut Kurz wegen ihrer "hohen Expertise und Erfahrung im Bereich von Medienkampagnen" sowie früherer "erfolgreicher Zusammenarbeit". Auf die Einholung von Vergleichsangeboten habe man "aufgrund der Dringlichkeit abgesehen", zumal sich das Entgelt "im normalen Rahmen" bewege. Anfragesteller Kainz zeigte sich in einer Stellungnahme "skeptisch, warum genau die Wavemaker GmbH den Auftrag bekommen hat". Dies auch, weil Kurz seine Frage nach Verwandtschaftsverhältnissen zwischen der Wavemaker-Geschäftsführung und Regierungs- bzw. Kabinettsmitgliedern (mit dem Hinweis, dass dies "keinen Gegenstand meiner Vollziehung berührt") nicht beantwortet hat. Aus der Agentur ist nach HORIZONT-Informationen zu vernehmen, dass es sich hierbei um eine bloße Namensgleichheit handle. 
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