Telecom Italia legte am Donnerstag ein Angebot in Höhe von 7 Milliarden Euro vor, kurz darauf erhöhte die spanische O2-Mutter Telefonica ihr Angebot von 6,7 auf 7,45 Mrd. Euro.
Um die brasilianische Internet-Tochter Global Village Telecom des französischen Mischkonzerns Vivendi ist ein Bieterwettstreit entbrannt. Telecom Italia legte am Donnerstag ein Angebot in Höhe von sieben Milliarden Euro vor. Kurz darauf erhöhte die spanische O2-Mutter Telefonica ihr Angebot von 6,7 auf 7,45 Milliarden Euro. Der Aufsichtsrat werde die Angebote am Donnerstag unter die Lupe nehmen, so Vivendi.
Die Aktien von Telefonica und Telecom Italia starteten mit einem Plus von etwa einem halben Prozent in den Handel, Vivendi-Papiere verloren ebenso viel.
Brasilien birgt im Gegensatz zu weitgehend gesättigten Telekom-Märkten wie Deutschland und Großbritannien großes Wachstumspotenzial. Die umworbene GVT ist in dem südamerikanischen Land führend beim Angebot schneller Internet-Verbindungen. Telecom Italia preschte dann Anfang des Monats mit einem Angebot vor. Dass Telefonica, zugleich größter Anteilseigner von Telecom Italia, nicht tatenlos zuschauen würde, war erwartet worden. Die Spanier mussten sich in einem ersten Bieterverfahren 2009 Vivendi geschlagen geben. Telefonica kontrolliert in Brasilien bereits das größte Mobilfunk-Unternehmen Vivo.
Telecom Italias 7-Milliarden-Euro-Offerte beinhaltet eine Barkomponente über 24 Prozent des Kaufbetrages. Zudem bietet der größte italienische Telefonkonzern Vivendi einen 20-prozentigen Anteil am eigenen Unternehmen an, vorausgesetzt dass die eigene brasilianische Tochter TIM Participacoes mit GVT verschmolzen wird. Das Angebot laufe bis zum 10. September, wie Vivendi erklärte.
Telefonicas Angebot bewertet GVT mit 7,45Milliarden Euro. Es beinhaltet eine Barkomponente von 4,66 Milliarden Euro, sowie einen Anteil von 12 Prozent an einem neuen Unternehmen aus GVT und Telefonica Brazil. Zudem gebe es die Option, 8,3 Prozent an Telecom Italia zu erwerben. Das Angebot läuft am 29. August aus. Beide Angebote sähen zudem die Möglichkeiten von Partnerschaften bei Inhalten vor.