Millennials sind nicht so anders als vorherige Generationen. Reiche Junge sind für Werber besonders interessant.
Jung, vernetzt und immer auf der Suche nach dem nächsten Trend – das ist das Bild, das Marketingverantwortliche von der Generation der Millennials haben. Wer jünger als 35 Jahre ist, so die gängige Auffassung, der bestimmt, was gerade neu, cool und modern ist. Dieses Bild muss jedoch differenzierter betrachtet werden, wie eine aktuelle Studie der BBC zeigt.
Demnach unterscheiden sich die Ansichten von 84 Prozent der weltweit 943 Millionen Millennials kaum vom Weltbild vorheriger Generationen. Die gängigen Charakteristika der Millennials weisen hingegen lediglich 16 Prozent dieser Generation, die sogenannten „wohlhabenden Millennials“, auf. Gerade diese kaufkräftige Gruppe ist eine wertvolle Zielgruppe für die Werbetreibende.
Der Studie zufolge haben die kaufkräftigen Millennials ein besonderes Verhältnis zu Umwelt und Nachhaltigkeit: 78 Prozent geben an, sich für Umweltschutz einzusetzen, weshalb 72 Prozent mehr Geld für nachhaltige Produkte ausgeben würden – bei den weniger kaufkräftigen Millennials greifen dafür nur 57 Prozent tiefer in die Tasche. Zwei Drittel bevorzugen es, wenn eine Marke ihnen eine Geschichte erzählt.
Wer bei dieser Zielgruppe Erfolg haben will, der sollte also nachhaltig agieren und diese Werte authentisch kommunizieren. Im Gegenzug bieten wohlhabende Millennials eine treue Kundschaft. Denn die Studie ergab außerdem, dass kaufkräftige Millennials eine starke emotionale Bindung an Marken aufweisen: 70 Prozent geben an, dass ihre Lieblingsmarken ein wichtiger Teil ihres Lebens sind – bei den weniger wohlhabenden Millennials sind es nur 51 Prozent.
Nachrichten sind ihnen wichtig „Eine Marke muss meinen Lebensstil widerspiegeln“, sagt ein Studienteilnehmer: „Warum sonst sollte ich mich dafür entscheiden?“ Schließlich räumt die Studie auch mit dem Vorurteil auf, dass junge Menschen lieber soziale Medien als redaktionelle Nachrichten konsumieren: Laut Eigenangabe erreicht BBC monatlich 69 Prozent der kaufkräftigen Millennials, während Facebook laut Studie nur 61 Prozent dieser Zielgruppe erreicht.
Für 77 Prozent der Befragten ist eine redaktionelle Aufbereitung von Nachrichten wichtig, 63 Prozent finden internationale Nachrichtenanbieter zum Verständnis des Weltgeschehens hilfreich. 48 Prozent bevorzugen Nachrichtenanbieter, um „zum Schutz ihrer Familie bessere Entscheidungen zu treffen“, 41 Prozent informieren sich über diese Kanäle, bevor sie finanzielle Entscheidungen treffen.
Von Fatalismus und Zukunftsängsten darf übrigens auch keine Rede sein: 77 Prozent freuen sich, dass ihre Generation Verantwortung für die Zukunft trägt und sind dementsprechend optimistisch gestimmt.