Wir gehören zusammen
 

Wir gehören zusammen

Glosse von Birgit Schaller

Es ist eine schöne Initiative, wo in manchem Land alte Konflikte wieder aufbrechen und Krieg zwischen benachbarten Volksgruppen die aktuellen News prägen: Die Wiener Bezirkszeitung und das junge Migrationsmedium biber starten eine Kooperation. So ist in der aktuellen Ausgabe unter dem Titel „Ein Burka-Verbot hat nichts mit Rassismus zu tun“ ein Dauerbrenner-Thema im Fokus eines in Zukunft allmonatlichen Gastkommentars eines biber-Redakteurs.

Auf diese Weise wird Lifestyle aus der migrantischen Community an die Mehrheitsbevölkerung herangetragen. Die bz erreicht wöchentlich 464.000 Wiener Leser. Das biber selbst hat nach eigenen Angaben eine Auflage von 65.000 Stück. Auch vermarktungsseitig ist bei Sonderthemen eine Zusammenarbeit angedacht. Das Projekt ist gelebte Vielfalt, die die Stadt bereichern will. In Wien sind ­immerhin 38,5 Prozent der Gesamtbevölkerung oder 666.000 Menschen Migranten der ersten und zweiten Generation, rund die Hälfte gehört der von biber adressierten Gruppe der Türken und Ex-Jugoslawen an.

Migration und Integration bleibt ein Thema in nahezu jedem Land der Erde. So diskutiert man in Großbritannien aktuell eine Quotenvorgabe für die Anstellung von Briten der BAME (black, Asian, minority ethnic) bei der BBC, in Indien ist mit dem neuen Präsidenten die Diskussion um Hindi statt Englisch als Amtssprache entbrannt. Da macht diese Initiative Hoffnung auf ein gutes weil vielfältiges und damit reiches ­Zusammenleben in einer Multikulti-Stadt.



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