Sagen wir, es war ein Missverständnis
 

Sagen wir, es war ein Missverständnis

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Glosse von Yvonne Widler

In der letzten HORIZONT-Ausgabe ­haben wir die aktuellen Ergebnisse der Goldbach-Youngstar-Auswertung präsentiert. Dabei handelt es sich um eine Erhebung, die gemeinsam mit Karmasin.Motivforschung durchgeführt wird und die Jugendlichkeit von Marken aufzeigt.

Wir haben Ihnen aber etwas unterschlagen, nämlich dass Coca-Cola eigentlich auf Platz zwei rangiert hatte, nach Red Bull. Es stand schon da, fertig geschrieben, als plötzlich die Bitte von Goldbach Austria kam, den Getränkehersteller nicht zu erwähnen. Warum? Es sei heikel und man könne und wolle dazu nichts Näheres sagen.Also rufe ich bei Coca-Cola an. Auf der Website suche ich nach einem Pressekontakt, nur ein Online-Formular, doch dafür reicht die Zeit nicht, ich wähle die allgemeine Nummer. Eine freundliche Dame hebt ab und ich bitte Sie, mich zu einem Presseverantwort­lichen zu verbinden. Das dürfe sie ­leider nicht. Warum? Auch das darf sie mir nicht sagen, aber sie ­beschwichtigt und meint, dass es ­sowieso extrem schwierig wäre, dort ­jemanden zu erreichen, ich solle es erst gar nicht probieren. Ich hätte aber ­trotzdem gerne die Nummer, vielleicht habe ich ja ­unfassbares Glück und es hebt jemand ab? Nein, sie wiederholt, dass Sie mir die Nummer nicht geben darf, und rät mir, im Internet danach zu suchen.

Ich merke, wir drehen uns im Kreis, als die Dame mir plötzlich vorschlägt, doch bei der MediaCom anzurufen, die sei dafür zuständig. Erneut: Warum? Ungeachtet meiner Gewissheit darüber, dass dort meine Presseanliegen vermutlich nicht betreut werden, rufe ich  an. Andere nette Dame: „Vielleicht war das ein Missverständnis?“ Ja, vielleicht war es das …
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