Nicht so viele G’sichter!
 

Nicht so viele G’sichter!

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Glosse von Yvonne Widler

Beim Durchblättern würde man nur noch zu groß geratene Köpfe sehen, und sie versuche doch stets, zu viele riesige Gesichter zu vermeiden. Das ist unserer Artdirektorin Lisa Weishäupl bei der dieswöchigen Ausgabe definitiv nicht geglückt. Ein Gefühl der Ohnmacht hat sie vermutlich überrannt. Stolze sechs ausführliche Gespräche haben wir geführt, und natürlich gibt es da stolze Gesichter dazu. Sie finden ­unsere Interviews auf den Seiten 6, 8, 10, 12, 16 und 23, wobei anzumerken ist, dass das ­Interview auf Seite 10 besonders groß geraten ist, es wird von ­einer Doppelseite getragen.

Um auf den Punkt zu kommen: Die aktuelle Ausgabe könnte auch heißen: „Das Interviewheft“ oder „Fragen und Antworten“. Böse Zungen würden behaupten, wir haben es uns einfach gemacht; Interviews sind immerhin schneller gemacht als geschriebene Geschichten. Doch wenn Sie so denken, dann irren Sie. Und wie! Mit dieser Glosse haben wir uns bewusst vor Ihnen entblößt, in der HORIZONT-Redaktion gingen die Mei­nungen ob der Auffälligkeit so vieler Interviews in einem Heft nämlich etwas auseinander. Die einen meinten: „Das können wir nicht bringen“. Darauf entbrannte ein Wortgefecht, welche Interviews dann in die nächste Ausgabe verschoben werden könnten, worauf wir feststellten, dass man gar keines verschieben kann, worauf wir alle meinten: „So viele sind es ja eh nicht.“ Dann gäbe es zudem immer noch die Option, dass Ihnen, liebe Leser, das alles gar nicht aufgefallen wäre, weil Sie, so vertieft in die Texte, auf solche Dinge gar nicht achten.

Sie würden sich dann jetzt bloß denken: „Was machen die denn für ein Theater wegen ein paar Interviews?“ Richtig?



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