Kommentar von Birgit Schaller
Harvard-Professor John P. Kotter unterschied 1982 und 1990 in seinem Buch „A Force For Change“ erstmals zwischen Managern und wahren Führern. Aus seiner Sicht seien Manager eher Verwalter, Leader hingegen Visionäre. Die Aufgaben des Managers wären also das Organisieren von Abläufen, Planen und Kontrollieren. Leadership ist von Visionen geprägt, die Mitarbeiter idealerweise inspirieren und motivieren. Gerade Umbruchphasen scheinen nach einer neuen Denk- und Führungskultur zu verlangen. Ein Leader besitzt die wichtige Gabe, dass er Menschen zusammenschweißen und auf eine neue Richtung einschwören kann. Genau das wurde auch auf den Medientagen sichtbar, wo Persönlichkeiten wie Thomas Rabe, Bertelsmann, Julia Jäkel, Gruner + Jahr, oder Philipp Welte, Burda Media, die Herausforderung der aktuellen Umbruchphase für Verlage nicht verheimlichten, aber trotzdem den Schwerpunkt ihrer Reden auf eine klare Vision und innovative Ideen legten.
Auch Arianna Huffington, zu Gast beim future.talk, versprühte den Geist der visionären, starken Führungspersönlichkeit. Der Leader im positiven und verantwortungsbewussten Sinn ist ein Kommunikator mit Vision und Ausstrahlung, der schnell entscheiden kann, kreativ denkt und vor allem auf Menschen zugeht und diese in seine visionäre neue Welt- und Unternehmenssicht integriert. Auch Julia Jäkel betonte am Ende ihrer Rede: „Es ist entscheidend, wie wir die Transformation kulturell leben – ‚Culture eats strategy for breakfast‘. Eine neue Unternehmenskultur verlangt nach Leadership. Es geht darum, das Haus in Schwingung zu bringen.“ So werden die nicht einfachen Schritte in einer Zeit der Veränderung vielleicht verständlicher und wohl auch leichter.