Kommentar von Stefan Müller
Ein Schnitzel geht um in Europa, und die Ösis kriegen ihr Fett ab. „Was ist verkehrt mit euch, liebe Nachbarn?“, fragte die ZDF-Satiresendung „heute-show“ auf Facebook und postete ein Schnitzel in Hakenkreuz-Form. „Österreicher wählen eben so, wie sie es vom Schnitzel kennen“, so der Text: „Möglichst flach und schön braun.“ Seitdem erhitzt der deftige Nachschlag zum ersten Durchgang der Bundespräsidentschaftswahl die Gemüter. Es spritzt, kocht und zischt.
Manche brechen in Gelächter aus, nehmen es mit Humor. Andere empören sich gegen den Blitzangriff aus Deutschland mit einem verbotenen Symbol, das nichts mit einer demokratischen Wahl zu tun habe. Ja dürfen die denn das?
Was Satire darf, wird derzeit diskutiert. Merkel, Böhmermann und Erdogan sei Dank. Denn ohne diese Debatte wäre weit weniger Menschen klar, was der türkische Premier – der ja an die Tür der EU klopft – für ein Demokratieverständnis hat. Und Danke, weil die Reaktion auf Satire am interessantesten ist. Mit dem Schnitzel hat uns die „heute-show“ quasi ein Spiegel-Ei gelegt. Vielleicht regt es auch zum Nachdenken darüber an, was die FPÖ noch mit jener Partei zu tun hat, in der sich nach 1945 das dritte Lager versammelte; und was Norbert Hofer als Präsident bedeuten könnte. Eines sei aber klargestellt: Das Leibgericht Hitlers waren Eiernockerl mit Salat. Und wenn es ein Opfer gibt, dann uns. Satireopfer!