Glosse von Elisabeth-K. Praitenlachner
„Bei näherer Betrachtung des Logos kann man sehen, dass das Versprechen des Unternehmens sehr gut symbolisch dargestellt wurde. Die Farben versinnbildlichen die Werte der Traditionsfirma, in den Formen spiegelt sich ihre Zukunftsorientierung. Die Wort-Bild-Marke fügt sich optimal in die Anzeige ein.“
Was sagt Ihnen dieser Text? Auch beim fünften Mal lesen wird er ihnen wahrscheinlich keinen Hinweis geben, der bei der Beurteilung einer kreativen Arbeit wirklich benötigt wird. Daher hierkurz vor Weihnachten ein ganz konkreter Wunsch an das Christkind, beziehungsweise an alle einreichenden Agenturen: Seid nett zu den Juroren von Kreativpreisen! Hier eine kleine Gebrauchsanweisung, was unter den Begriff „nett“ fallen könnte: 1. Haltet euch kurz. Eine Arbeit, die fünf Seiten Beschreibung benötigt, um verstanden zu werden, sollte nirgendwo eingereicht werden. 2. Lasst eure Arbeiten wirken. Vermeidet lobhudelnde Beschreibungen. Ist die Arbeit gut, wird sie herausstechen, ist sie es nicht, müsst ihr euch keine unnötige Arbeit damit machen. 3. Denkt über die Kategorie nach, in die ihr die Arbeit einreichen wollt. Ein TV-Spot passt nicht in die Kategorie PR-Film. 4. Denkt praktisch. Wenn ihr in Kategorien wie zum Beispiel „Website“ einreicht, ist es nicht falsch, eine URL sichtbar zu platzieren. 5. Einreichungen, die Interaktion erfordern, sollten funktionieren. Files, Games, et cetera, vielleicht sogar in mehreren Formaten, helfen. 6. Macht vor der Einreichung den Hausfrauentest. Versteht die/der Befragte die Arbeit nicht, wird sie auch kein Juror verstehen – vor allem nicht, wenn er über hundert Arbeiten anschauen soll. 7. Lasst euch helfen! Award-Ausrichter informieren gerne.