Ein Red Bull für den Mark, bitte
 

Ein Red Bull für den Mark, bitte

Glosse von Rainer Seebacher

Das eigene Jubiläumsjahr könnte für ­Facebook kaum besser beginnen. Die Plattform zählt 1,23 Milliarden User, überraschte die Analysten positiv und präsentiert mit Paper eine Innovation, die das Zeug hat, Web-Geschichte zu schreiben. Dennoch mischen sich in die mediale Gratulationsberichterstattung immer lautere Misstöne. Das Wachstum der Nutzer würde sich verlangsamen, heißt es. Logisch, wenn bereits 17 Prozent aller Erdenbürger einen Facebook-Account haben. Die Jungen würden der Social-Media-Plattform immer mehr den Rücken zuwenden, so eine andere Neuigkeit, die uns die Medien mitteilen. Was nicht so ganz stimmt, denn es hat sich nur das Wachstum verlangsamt.

Eine Studie der US-Universität Princeton kam zum Schluss, dass Facebook bis 2017 bis zu 80 Prozent seiner Nutzer verlieren könnte. Die Medien berichteten in fetten Lettern. Warum finden es Journalisten schick, Facebook mit Negativ-Schlagzeilen zu bedenken? Nur weil es ein großer, schweigsamer Konzern ist, der nur mitteilt, was er für richtig hält. Red Bull macht das doch auch. Dem Energydrink-Hersteller hecheln die Medien hinterher. Liegt‘s gar am Produkt? Der eine macht in Dosen, der andere in Userdaten.



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