Glosse von Sebastian Loudon
„Barbara Kaufmann hat einen sehr guten Piloten gemacht, und ich habe Chefredakteur Hannes Aigelsreiter beauftragt, im nächsten Schema einen Sendeplatz vorzuschlagen. Also: Es kommt.“ So spricht ORF-Hörfunkdirektor Karl Amon zur APA. Ein Magazin, das sich mit der rasanten Entwicklung der Medienlandschaft befasst, steht dem ORF nur zu gut zu Gesicht. Mehr denn je prägen Medien Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, und die (selbst-)kritische Auseinandersetzung mit diesem Umstand ist eine erschreckend unterentwickelte Disziplin in diesem Land.
Ein Medienmagazin stand bereits in der Ära Wrabetz I auf der Agenda, allerdings damals noch für den Einsatz im Fernsehen gedacht. Umgesetzt wurde es allerdings nicht. Nun wird es also kommen, und zwar auf Ö1. Das lässt einiges erwarten, zum Beispiel, dass es zu keinem Vehikel für medienpolitische Propagandabotschaften in eigener Sache verkommen wird, eine Versuchung übrigens, der viele Printmedien unterliegen. Dort sind Medien zu oft nur dann ein Thema, wenn es den Interessen der Eigentümer und/oder der Chefredakteure zupass kommt.
Auch der Umstand, dass gerade Barbara Kaufmann mit der Ausarbeitung des Konzeptes beauftragt wurde, lässt hoffen, immerhin war die Filmemacherin und Ö1-Journalistin an der vordersten Front im Engagement um bessere Arbeitsbedingungen für die freien Mitarbeiter der ORF-Radios.
„Also: Es kommt“, sagt Amon. Das ist gut, denn wir warten sehnsüchtig.