Glosse von Herwig Stindl.
Die Fachzeitung für Belange der (schreibenden) journalistischen Zunft, "Der österreichische Journalist", kürt Horst Pirker, seit 13. September Ex-Vorstandsvorsitzenderder Styria Media Group, zum „Medienmanager des Jahres“. Für Pirker nach 2003 das zweite Mal. „Meistens kräht kein Hahn, wenn ein Spitzenmanager abmontiert wird“, formuliert Co-Herausgeber Georg Taitl. „Bei Pirker ist das anders. Seine Zwangspause wird nur drei Monate dauern, und eines gilt bereits als gesichert, er bleibt unserer Branche erhalten.“
Doppelte Gratulation also. Als 2008 Hermann Petz, Vorstand der Moser Holding, bereits am Cover als Medienmanager stand, zog Oberauer die „Auszeichnung“ zurück, als bekannt wurde, dass Petz nach Übernahme der (Kaufwochenzeitung) "OÖ Rundschau" diese in eine Gratiszeitung (mitsamt kollektivvertraglichen Konsequenzen für die schreibende Belegschaft) umwandelte.
Genau da räumt Pirker den „Turning Point“ seiner Styria-Karriere ein: „Das Scheitern mit der Moser Holding war die ganz große Niederlage meines beruflichen Lebens. (…) Wir von Styria waren empfindlich wegen der Ergebnisabweichungen in Oberösterreich, und die Moser-Holding hat auf die Empfindlichkeit reagiert.“ Dem Ausgezeichneten sei gratuliert, der Titelverleiher sei jedoch gefragt: Was unterscheidet den Erfinder der „Content-Engine“ vom Reform-Manager der "OÖR"?