Kommentar von Herwig Stindl
51 Cent (die auch beim ORF ankommen) täglich pro Gebührenzahler seien „keine Selbstverständlichkeit, mit diesem Geld wollen wir sorgsam umgehen und Rechenschaft ablegen“, begründet ORF-General Alexander Wrabetz die „Gemeinwohl“- vulgo „Public Value“-Verpflichtung des ORF. Eine „europäische Benchmark“ sei das Qualitätsmonitoring des ORF, hätte ZDF-General Markus Schächter als Gutachter desselben bestätigt (gibt’s auch als O-Ton auf zukunft.orf.at). Es sei „wichtig, uns auch mit uns selbst zu beschäftigen“, begründet Wrabetz den eigenen Band im PV-Bericht „Menschen“, er erwähnt wissenschaftliche Analyse und Gutachten als weitere Kontrolleure – und das Publikum, befragt via Marktforschung und Publikumsgespräche. Das würde „insgesamt ein gutes Bild ergeben“. Seit fünf Jahren würden Publikumsgespräche, auch in den Bundesländern, zu „allen Programmkategorien“ durchgeführt.
Dem Berichterstatter wurde dazu vor Jahr und Tag eine kleine Anekdote zugetragen: Der Präsentator einer hochmögenden Infosendung beehrte – was als Ausnahme, nicht Selbstverständlichkeit, vermerkt wurde – mit seiner Anwesenheit ein solches Publikumsgespräch mit den Marktforschern hinter der Glasscheibe: Die Zensuren waren nicht schlecht, zweierlei wurde besonders moniert: Das Stehpult, hinter dem sich der Moderator versteckte – und das Glas Wasser darauf. Nach Wochen, wenn nicht Monaten, berichtet der Moderator glückstrahlend: Er habe bedacht, diskutiert, erwogen und reagiert: Das Glas Wasser würde nun nicht mehr sichtbar am Pult stehen … Denn merke: Wer in den Spiegel der Marktforschung schaut, muss gewahr sein, Ungeheuerliches zu erfahren. Und mit sich selbst ins Reine kommen.