Kommentar von Lana Gricenko
Der neue „Transformers“-Film erreicht trotz fortlaufender 3D-Action mit zwei Stunden und 45 Minuten eine Länge, bei der einem schon mal die Gliedmaßen vom langen Sitzen im dunklen Kinokammerl einschlafen. Während sich die Transformers in „Ära des Untergangs“ nach etwa zwei Stunden einem erbitterten Endkampf hingeben, tun dies scheinbar auch die Markenprodukte.
Manchen Kinogängern wird es vielleicht ähnlich wie mir gehen. „Bitte lasst uns pünktlich im Kino ankommen, ich möchte schließlich auch die Werbeeinschaltungen vor dem Film sehen“, ist ein Satz, der mir oft über die Lippen kommt. Dass in zahlreichen Hollywood-Produktionen selbst seit Jahren eifrig geworben wird, sodass Product Placement zunehmend aus der Kinoleinwand quillt, fällt auch jedem Werbe-Laien auf. Was im vierten Teil der Transformers-Reihe vor sich geht, ist schon ganz hart an der Grenze. In den ersten zwei Stunden sieht der Zuschauer hie und da eine Marke über den Bildschirm gleiten, nach und nach, während der Film seinem großen Showdown entgegenfiebert, nimmt die Dichte allerdings deutlich zu. Zu sehen sind unter vielen anderen eine US-Biermarke, ein Dessous-Ausstatter, Marken-Kopfhörer oder auch eine chinesische Milchpackung sowie eine asiatische Trinkwasser-Marke. Im Prinzip werden alle potenziellen Zielgruppen bedient.
Nun, die letzten 45 Minuten gab es auch unter den Kinozuschauern ein Battle – nämlich darum, wer zuerst die gezeigte Marke erblickt beziehungsweise die Werbeeinschaltung entlarvt. Vielleicht war die Konzentration bei dem ganzen Action-Aufgebot nach zwei Stunden einfach regelrecht am Ende. Ausgezahlt hat sich’s aber trotzdem. Stellt sich bloß noch eine Frage: Wo kriege ich jetzt ein Bud Light her?