Ab Herbst führt Zeit Online seine Paywall Z+ ein.
Statt wie Spiegel Online auf Einzelverkäufe zu setzen, will sich Zeit Online an einem Login-Modell versuchen.
Bereits 2013 angekündigt, wird die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" online ab Herbst eine Paywall einführen. Das bestätigte Geschäftsführer Rainer Esser bereits im Juni am Global Editors Network (GEN)-Summit in Wien (
HORIZONT berichtete). Abgesehen davon, dass es sich dem Vernehmen nach um eine metered paywall handeln könnte, nannte Esser damals noch keine näheren Details. Nun hat Jochen Wegner, Chefredakteur von Zeit Online, im
Interview mit dem Medienmagazin journalist die ersten Details zur geplanten Paywall verraten.
Auch wenn im Herbst die Paywall mit dem Namen "Z+" eingeführt wird, wird ein Großteil der Inhalte auf Zeit Online kostenlos bleiben. Zahlungspflichtig werden die Inhalte aus der gedruckten Zeitung - wer diese lesen will, muss sich künftig einloggen. Eingeloggte User können dann laut Wegner "wenige Texte pro Woche" kostenlos lesen - wer mehr will, muss ein Digitalabo abschließen.
Dass eigens für Online produzierte Inhalte hinter dem Login landen, hält Wegner ebenfalls für denkbar. "Es gibt natürlich die Debatte, ob wir etwa die beliebten Kolumnen von Thomas Fischer oder große Online-Dossiers hinter einen Login legen", sagt Wegner im Interview mit dem Medienmagazin journalist und ergänzt: "Wir wissen es nicht und werden damit spielen."
Einzelne Texte wird es bei Zeit Online definitiv nicht zu kaufen geben. Denn statt wie Spiegel Online auf Einzelverkäufe zu setzen, setzt Zeit Online eben auf ein Login-Modell. "Alle Erfolgsmodelle, die ich sehe, konzentrieren sich darauf, Leser langfristig zu binden", sagt Wegner und stellt deshalb das klassische Abo in den Mittelpunkt seiner Bezahlpläne.