Zeit-Geschäftsführer Rainer Esser kündigt in Wien eine Paywall an.
Was lange währt: Bereits 2013 angekündigt, erhält Zeit Online ab dem kommenden Herbst eine Paywall. Das bestätigte Geschäftsführer Rainer Esser am Donnerstag in Wien.
Die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" wird online ab Herbst eine Paywall einführen. Die Bezahlschranke wird für selbst produzierten Unique Content aus der Print- und Online-Redaktion gelten, sagte Geschäftsführer Rainer Esser am Donnerstag in Wien. Am Global Editors Network (GEN)-Summit diskutierte er mit Jim Roberts, dem früheren Chief Content Officer von Mashable, über das Match zwischen Qualitätsmedien und den neuen Online-Playern auf dem Newsmarkt.
Drei Jahre lang hätte man hausintern über diesen Schritt diskutiert, nun sei es aber endgültig soweit, sagte Esser.
HORIZONT berichtete bereits 2013 über entsprechende Pläne. Es werde aber "eine charmante" Paywall sein, die die "Zeit"-Leser dazu einladen werde, etwas beizutragen. Nähere Details nannte er nicht. Dem Vernehmen nach könnte es sich um eine metered paywall handeln. "Die Zeit" lukriert zwei Drittel ihres Umsatzes nach wie vor aus Print, doch der Online-Anteil ist im Steigen begriffen.
120 deutsche Zeitungen haben laut Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger mittlerweile eine Bezahlschranke im Netz eingeführt. Davon setzen 67 Zeitungen auf ein Freemium Modell, bei dem ein Teil der Artikel kostenfrei bleibt. 45 weitere Blätter setzten auf ein Metered Model. Dabei haben die Leser monatlich freien Zugang zu einer gewissen Anzahl von Artikeln. Erst wenn das Kontingent erschöpft ist, wird der Zugriff zahlungspflichtig. "Die Welt" setzt zum Beispiel auf so ein Modell.