Wien hat eine neue Innovationsförderung für Medien: Einzelpersonen sowie Unternehmen können Unterstützung für journalistische Projekte in der Höhe von bis zu 100.000 Euro lukrieren.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat zu einer Pressekonferenz gerufen, viele Medienschaffende, darunter auch Chefredakteure, sind gekommen. Der Grund für den teilweise prominenten Andrang: Die Stadt Wien hat Geld zu vergeben. Im Rahmen der Neuausrichtung der Wiener Stadtkommunikation wurde am Donnerstag eine eine neue Innovationsförderung für Medien präsentiert.
Insgesamt 7,5 Millionen Euro will die Stadt auf drei Jahre verteilt vergeben. Die Förderung ist auf zwei Schienen aufgestellt sein. Einerseits können Journalisten oder Medienunternehmen, Ideen und Konzepte für ein neues journalisitsches Angebot einreichen und dafür bis zu 75 Prozent der Projektkosten oder maximal 10.000 Euro erhalten. “Die zweite Schiene richtet sich an bereits bestehende Medienunternehmen”, so Ludwig, bei der Präsentation. Diese Unternehmen oder Medien-Startups können für die Planung eines neuen Medienangebots mit journalistischer Qualität bis zu 100.000 Euro an Förderungen bekommen.
Frauenbonus
Man wisse, dass der Zug “in Richtung Digital abfährt”, erläuterte Finanzstadtrat Peter Hanke den Hintergedanken zur Förderung. Gefördert werden nur Projekte und Personen, die ihren Sitz auch in Wien haben. Darüber hinaus gibt es einen Frauenbonus: "Wenn ein Projekt von Frauen geführt wird, gibt’s 5.000 Euro extra”, so Hanke.
Beantragt kann die Förderung ab November 2019 bei der Wirtschaftsagentur Wien werden. Die Prüfung der eingereichten Projekte erfolgt durch eine Fachjury, der auch ExpertInnen aus dem Ausland angehören. Teil der Jury wird die Generalsekretärin des Presseclubs Concordia, Daniela Kraus, sein, die zur neuen Förderung meinte: “Innovation ist nicht irgendwann fertig gemacht, sondern die geht immer weiter. Dafür brauchen Unternehmen Unterstützung.” Es gäbe “wahnsinnig viele gute Ideen. Deswegen finde ich die Förderung sehr wichtig und notwendig.”
Warten auf neue Inseratenvergabe
Keine Neuigkeiten gab es bei der Präsentation hingegen zum Thema Inseratenvergabe. Die Stadt hat ja angekündigt, diese auf neue Beine zu stellen. Darauf angesprochen verwies Bürgermeister Ludwig darauf, dass man zunächst einen einheitlichen Markenauftritt umgesetzt habe, nun die Initiative zur Digitalisierungsförderung präsentiere und die neuen Kriterien der Stadt zur Inseratenvergabe “voraussichtlich Ende diesen, Anfang nächsten Jahres” präsentieren werde.