US-Markt setzt Netflix unter Druck
 

US-Markt setzt Netflix unter Druck

Netflix

Netflix hat laut dem aktuellen Quartalsbericht zwar mehr Abonnenten gewonnen als erwartet, in den USA sind die Zahlen aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Mit der Entwicklung in Europa kann der Streamer zufrieden sein.

Netflix hat im vierten Quartal 2019 8,8 Millionen neue Abonnenten gewonnen und hat damit die eigenen Erwartungen von 7,6 Millionen Neukunden übertroffen. Die an sich positiven Zahlen werden aber durch die schwache Bilanz in den USA getrübt: Am heimischen Markt konnten die Abo-Zahlen nur um 440.000 gesteigert werden. In der Region Europa, Naher Osten und Afrika hingegen stieg die Neukundenzahl um 4,4 Millionen – insgesamt gibt es hier 52 Millionen Kunden. In den USA sind es derzeit 61 Millionen Abonnenten. 

Sorgen könnte Netflix auch der negative Cash-Flow bereiten: Im abgelaufenen Jahr 2019 lag dieser bei 3,5 Milliarden US-Dollar. Immerhin: Für 2020 prognostiziert der Streaming-Dienst eine Verbesserung auf ein Minus von 2,5 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis von Netflix verdoppelte sich im gleichen Zeitraum auf 459 Mio. US-Dollar (2018: 216 Mio. US-Dollar). Die operative Marge verbesserte sich damit auf 8,4 Prozent (2018: 5,2 Prozent). Für das erste Quartal sagte das Unternehmen ein Wachstum bei den Abonnentenzahlen um sieben Millionen voraus, was die Erwartungen der Analysten nicht bestätigte. 

Druck in USA steigt

Die schwachen Zahlen in den USA sind für Experten auf den Start starker Konkurrenzdienste wie etwa „Apple TV+“ oder „Disney +“ zurückzuführen, der auch im März in Europa eingeführt wird. Weitere Dienste stehen in den Startlöchern: „HBO Max“ und „Peacock“ werden Netflix in den USA weiter unter Druck setzen. 

Auf die wachsende Konkurrenz hat Netflix im vergangenen Jahr mit massiven Investitionen in eigene Produktionen reagiert: Insgesamt 15 Milliarden US-Dollar hat der Streaming-Dienst in Eigenproduktionen gesteckt. Diese Summe könnte sich 2020 noch einmal steigern. 

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