Mit einem eigenen Marktplatz will die Post den heimischen Onlinehandel wieder attraktiv machen.
Als „Frenemies“ – halb „Friends, halb „Enemies“ – bezeichnet man im Silicon Valley die teils verwirrende Marktsituation, in der Konzerne in manchen Bereichen miteinander kooperieren, in anderen aber als erbitterte Feinde agieren. In Österreich wird die Post nun zum Frenemy von Amazon, dem größten Onlinehändler der Welt. Denn einerseits bringt die Post Amazons Pakete zum Kunden – andererseits wird im April mit „
shöpping.at“ ein eigener Online-Marktplatz gestartet.
Bei shöpping.at verkaufen Handelsunternehmen ihre Produkte auf einem gemeinsamen Online-Marktplatz. Eine Fixgebühr fällt dabei für die Händler nicht an, sondern lediglich eine Gebühr im einstelligen Bereich, wenn ein Kauf zustande kommt. Bis dato sind 65 österreichische Händler unter Vertrag, nach Plänen der Post soll die Zahl der Händler jedoch noch kräftig steigen.
Derzeit mit an Bord: Der Schuhhändler Salamander, die Kaufhauskette Kastner & Öhler, der Bürobedarfshändler Schäfer, der Elektronik-Händler e-tec, der Sporthändler Gigasport und der Weinhändler Wein & CO. Derzeit online sind rund 200.000 Artikel von 30 Händlern. Ab einem Bestellwert von 33 Euro ist die Lieferung gratis, zudem können ähnlich wie bei Zalando Waren gratis retourniert werden.
Für das Projekt sind Medienberichten zufolge 30 Millionen Euro budgetiert. Eigentlich hätte der Marktplatz schon im Sommer 2016 an den Start gehen sollen, nach anfangs verhaltenem Interesse der Händler musste die Post das Projekt aber anpassen.
Erste diese Woche hat HORIZONT
einen ausführlichen Report über das Onlineshopping-Verhalten der Österreicher präsentiert.