Von der Kreativwirtschaft als "Triebfeder" in Sachen Digitalisierung lernen soll die gesamte heimische Wirtschaft laut Ressortministerin Margarete Schramböck. Entsprechenden Anschub soll das aktuelle aws-Förderprogramm mit einer Gesamtdotierung von 2,5 Millionen Euro bieten. Förderanträge sind bis September möglich.
Einen "klaren Schwerpunkt auf innovative Digitalisierungsprojekte" will Digital- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck heuer mit den Förderprogrammen des Austria Wirtschaftsservice (aws), konkret jenen für die Kreativwirtschaft setzen. Die Kreativwirtschaft in Österreich sei die "Triebfeder für den digitalen Wandel", so Schramböck in einer Aussendung dazu: "Viele Technologien von morgen werden dort heute bereits angewendet". Mit insgesamt 2,5 Millionen Euro Fördersumme sollen "diese Vorreiterrolle weiter gestärkt" und "Impulse für neue Geschäftsmodelle" gesetzt werden.
"Innovationen aus der täglichen Praxis" und "neue zukunftsweisende Projekte" sollen gleichermaßen gefördert werden. Das Ministerium erhofft sich "Projektanträge insbesondere in den Bereichen Big Data/Smart Data, Digitale Plattformen, IoT, Künstliche Intelligenz, Sprachsteuerung, Virtual Reality, 3-D Druck, Robotik, Blockchain oder Gaming", bei denen "kreativwirtschaftliche Leistungen beziehungsweise der kreativwirtschaftliche Beitrag im Projekt die Innovation definieren".
"Best-Practice-Ansätze für andere Branchen"
Für die Förderung stehen zwei Programme zur Verfügung: aws impulse XS und aws impulse XL. "XS" dient der Prüfung der inhaltlichen oder wirtschaftlichen Machbarkeit von Digitalisierungsprojekten. Die Förderung beträgt dabei bis zu 50.000 Euro beziehungsweise 70 Prozent des Projektbudgets. Anträge sind bis 24. September möglich. "XL" soll die eigentlichen Projekte fördern. Dabei wird die Entwicklung, Anwendung oder Marktüberleitung mit bis zu 200.000 Euro beziehungsweise 50 Prozent des Projektbudgets unterstützt. Dafür läuft die Antragsfrist am 3. September aus.
Die Förderungen sollen durch Minimierung des wirtschaftlichen Risikos Barrieren für die Realisierung innovativer Projekte beseitigen - und nach Vorstellung des Ministeriums auf die gesamte Wirtschaft abstrahlen. Die Kreativwirtschaft habe die Veränderungen der digitalen Transformation "nicht nur selbst längst durchgemacht und damit Best-Practice-Ansätze für andere Branchen geschaffen", sondern liefere durch ihre Produkte und Services einen entscheidenden Mehrwert, so das Ministerium. Aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister sieht die Kreativwirtschaft darüber hinaus nicht nur als "Innovationstreiber", sondern auch als "Differenzierungsmerkmal für die gesamte heimische Wirtschaft im internationalen Standortwettbewerb" und verweist auf eine Wertschöpfung von 4,5 Milliarden Euro allein in vorgelagerten Branchen - zusätzlich zur eigenen Wertschöpfung von 8,6 Milliarden Euro.