Onlinehandel legt weiter zu
 
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Die Studie von EHI und Statista in Kooperation mit dem Handelsverband beleuchtet den E-Commerce-Markt in Österreich und der Schweiz.
Die Studie von EHI und Statista in Kooperation mit dem Handelsverband beleuchtet den E-Commerce-Markt in Österreich und der Schweiz.

Um 9,2 Prozent auf insgesamt 2,7 Milliarden Euro ist der Umsatz der Top-250-Onlineshops 2017 gestiegen. Profiteure sind vor allem – auch zu Lasten des Weihnachtsgeschäfts – internationale Konzerne.

"Die Marktkonzentration im E-Commerce nimmt dramatische Dimensionen an. So erwirtschaften die Top 10 Webshops in Österreich mittlerweile mehr Umsatz als die folgenden 250. Amazon allein kommt als Händler mit amazon.de und amazon.com auf 690,4 Millionen Euro, also auf ein Viertel, und konnte den Umsatz innerhalb der letzten fünf Jahre verdoppeln. Das Umsatzvolumen über den Amazon Marketplace ist hier noch gar nicht berücksichtigt. Es dürfte sich mittlerweile auf mindestens 700 Millionen belaufen und befeuert die Dominanz am österreichischen Markt zusätzlich – mit allen volkswirtschaftlichen Kollateralschäden", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

1,4 Milliarden Euro, und damit 51,1 Prozent des Gesamtumsatzes des Rankings, gingen hierzulande auf das Konto der Top 10. Angeführt wird das Ranking von den internationalen Branchenriesen amazon.de (643,0 Millionen), zalando.at (230,0 Millionen) und universal.at (133,6 Millionen). Fast die Hälfte (124 Onlineshops) der 250 umsatzstärksten Shops in Österreich stammt aus dem Ausland, die Loyalität zu heimischen Distanzhändlern nimmt ab. "Wir müssen dringend faire Spielregeln festlegen. Jene Unternehmen, die hierzulande ihre Steuern zahlen und tausende Arbeitsplätze schaffen, sollten belohnt und nicht bestraft werden", fordert Will angesichts dieser Entwicklung.

Auch im Weihnachtsgeschäft macht sich die ausländische Konkurrenz bemerkbar: Handelsverband und WIFO prognostizieren einen weihnachtsbedingten Mehrumsatz von 1,25 Milliarden Euro netto – ein Minus von 0,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Dieses begründet der Handelsverband mit einem veränderten Konsumverhalten, insbesondere dem verstärkten Einkauf bei ausländischen Onlineshops und Marktplätzen. Denn die Aktionstage wie Black Friday und Cyber Monday sind in den Berechnungen des WIFO zum Weihnachtsgeschäft ebenso wenig berücksichtigt wie die Umsätze von Tankstellen und Kfz-Handel sowie jene Onlineumsätze, die unmittelbar ins Ausland abfließen. 

Instagram Online auf Wachstumskurs

Instagram ist der bevorzugte Social Media-Kanal unter den Top-250-Onlineshops. Während 2017 noch 70 Prozent auf Instagram vertreten waren, sind es heuer 77,6 Prozent. Alle anderen Plattformen haben Nutzer eingebüßt oder haben sich auf Vorjahresniveau gehalten.




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