Sozialdemokraten mit höchsten Interaktionsraten, auch durch die größten Budgets. Andere erhöhen den Druck.
Der digitale Wandel verlagert auch den Wahlkampf zunehmend in den Online-Bereich. Im August gewann dabei ein Trend vom Juli weiter an Fahrt: Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) konnte ihre Fans am stärksten mobilisieren, wie die aktuelle Analyse der Social-Media-Researcher von BuzzValue zeigt. Die SPÖ liegt dieser Analyse zufolge aber auch bei den Werbeausgaben in dem Bereich auf Platz eins.
Verschiedene Strategien
Die Kommunikationsstrategien weichen dabei extrem voneinander ab, wie Observer untersucht hat. Die FPÖ pusht wenige Posts mit viel Budget, während die SPÖ die meisten Meldungen produziert (1.600 Posts) und auch gut sponsert. Die ÖVP investiert gerade einmal ein Drittel der SPÖ in einen Post, veröffentlicht aber durchaus viele (1.300). NEOS sponsern 900 Posts, haben aber das geringste Budget zur Verfügung. Die Grünen setzen auf wenige Inhalte mit hohem Budget pro Post und damit auf eine FPÖ-ähnliche Strategie.
Wenig Inhalte
Inhaltlich legen die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten ihre Schwerpunkte im Social Web auf den Wahlkampf ganz allgemein, Inhalte stehen selten im Vordergrund. „Besonders auffällig ist, dass viele der Spitzenkandidaten den inhaltlichen Schwerpunkt nicht auf konkrete Themen wie Umwelt oder Migration legen, sondern vielmehr den Wahlkampf sowie den politischen Wettbewerber in den Vordergrund rücken“, betont der BuzzValue-Experte. So ist bei Kurz, Hofer, Meinl-Reisinger und Peter Pilz (Liste Jetzt) die Inszenierung des Wahlkampfes bisher das dominierende Thema auf Facebook. „Einzig Rendi-Wagner mit dem Themenschwerpunkt Soziales sowie Kogler mit dem Bereich Umwelt forcieren auf Facebook eine inhaltliche Agenda und versuchen, sich so auch im Social Web ein klares Profil zu geben“, schließt Zimmer ab.
FPÖ stark auf YouTube
Ein wenig anders sehen die investierten Budgetzahlen auf YouTube aus. Eine konkrete Budgetzahl ist aus der Transparenzdatenbank nicht ableitbar, sondern nur die Anzahl der Kampagnen in einem gewissen Budgetbereich. So hat die FPÖ von Anfang August bis zum 11. September (Redaktionsschluss) acht YouTube-Videos mit einem Budget zwischen 500 und 30.000 Euro geschaltet. Die SPÖ kommt in diesem Bereich auf vier Videos, die NEOS kommen auf drei, und die ÖVP hat nur ein Video eingesetzt. Die anderen Parteien haben auf diesem Niveau keine YouTube-Videowerbungen geschaltet.