Netidee fördert Web-Forschung mit 400.000 Eur...
 

Netidee fördert Web-Forschung mit 400.000 Euro

Netidee
Die Förderung in der Kategorie „Internet for Refugees“ geht an "Pocket Code" - eine App, mit der man am Smartphone Programmiersprachen lernt.
Die Förderung in der Kategorie „Internet for Refugees“ geht an "Pocket Code" - eine App, mit der man am Smartphone Programmiersprachen lernt.

Heuer wurden mit der Förderaktion Netidee 28 innovative Web-Projekte mit je bis zu 50.000 gefördert. Nun soll auch Grundlagenforschung unterstützt werden.

Mit der Internet-Förderaktion netidee bekommen außergewöhnliche österreichische Web-Projekte seit 2006 finanzielle Unterstützung – organisiert und finanziert wird das Projekt von der Internet Privatstiftung Austria (IPA), die unter anderem Mutterorganisation der heimischen Domain-Registry nic.at ist. Nachdem heuer 28 Projekte mit jeweils 50.000 Euro gefördert wurden, startet die IPA nun eine neue Förderungsschiene mit dem Namen SCIENCE, mit der auch Grundlagenforschung im Web gefördert werden soll.

„netidee SCIENCE  versteht sich als geistige Breitbandinitiative zur Förderung des Internet in Österreich”, sagt Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Privatstiftung Austria. Das Ziel von netidee SCIENCE ist es, Forschung auf höchstem Niveau zu ermöglichen – egal in welcher wissenschaftlichen Disziplin. Daher können hier auch mehrjährige Projekte mit einer Förderungssumme bis zu 400.000 Euro eingereicht werden. Die Einreichung für die Förderung,. Die in Kooperation mit dem Wissenschaftsfonds FWF abgewickelt wird ist ab sofort bis 31. März 2017 möglich.

User-Tracking, Blockchain und Bots

In Bezug auf die heuer vergebenen Förderungen verkünden die Vertreter der IPA, dass es heuer insgesamt 165 Einreichungen gegeben habe, davon werden 28 Projekte mit bis zu jeweils 50.000 Euro gefördert. Die geförderten Projekte spiegeln die aktuellen Themen in der Internet-Welt wider: Projekte zu Privacy und User-Tracking sind ebenso dabei wie Anwendungen mit Blockchain-Technologie oder Apps zum Lernen für Kinder. Spannend auch das Projekt hoaxly, das Falschmeldungen im Internet entlarven und richtigstellen will.

Zusätzlich zur Projektförderung vergibt die netidee auch Sonderpreise, die mit je 3.000 Euro extra dotiert sind. Als Sonderjurorin der Kategorie „Internet of Things“ kürte IoT-Expertin Dorly Holzer-Harringer das Projekt „Prometheus“ zum Sieger – ein Framework, mit dem man Chatbots bauen kann. Ihre Begründung: „Chatbots sind ein brandaktuelles Thema. Viele Firmen könnten diese Art von Service zum Beispiel als virtuelle Berater gut integrieren und investieren bereits viel Geld in die Entwicklung ihrer eigenen Chatbots. Mit einem Open Source Framework könnte Zeit und Kosten gespart werden.“

Als Sonderjuror für die Kategorie „Internet for Refugees“ konnte Humanitarian Expert Kilian Kleinschmidt gewonnen werden. Er verlieh den Sonderpreis an das Catrobat-Team der TU Graz für die Handy-Programmier-App „Pocket Code“. Die App steht bereits in 40 Sprachen zur Verfügung und soll nun auch in rechts-nach-links-Sprachen umgesetzt werden. „Das Projekt ist ein spannender Ansatz Jugendliche an Coding und somit an die Berufe der Zukunft heranzuführen“, sagt Kleinschmidt: „Der Fakt, dass hier junge Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Sprachen zusammenkommen können, entspricht dem Geist des 21. Jahrhunderts.“
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