Kündigungswelle: "Kein erfreulicher Tag für d...
 

Kündigungswelle: "Kein erfreulicher Tag für die ÖWA"

ÖWA

Mehrere namhafte Teilnehmer an der Österreichischen Webanalyse haben ihre Kündigung eingereicht.

Der Österreichischen Webanalyse steht ein empfindlicher Schlag bevor. Mehrere namhafte Teilnehmer haben ihre Kündigung eingereicht.

ÖWA-Präsidentin Gerlinde Hinterleitner sprach gegenüber dem HORIZONT von „keinem erfreulichen Tag für die ÖWA“ und bestätigte auch die kolportierten Kündigungen von Styria, Goldbach und AboutMedia. Mit einigen Partnern wie etwa Goldbach gebe es aber noch Gespräche. Überraschend seien die Austritte aber nicht gekommen – „das war schon ein Punkt in der Vorbereitung“, so Hinterleitner. Auch die Häufung der Kündigungen habe einen einfachen Grund: Ende September sei nämlich die Kündigungsfrist ausgelaufen.

Präsidentin befürchtet keinen Domino-Effekt
Gründe für die Kündigungen der ÖWA habe es verschiedene gegeben: die notwendigen Preiserhöhungen etwa. Andere Partner hätten keine Display-Werbung mehr und wieder anderen würde es reichen, in Deutschland gemessen zu werden. Wie es nun weitergehe, hänge jedenfalls von weiteren Gesprächen ab, meinte die ÖWA-Präsidentin. Einen Domino-Effekt in Form weiterer Kündigungen oder Austritte befürchte sie jedenfalls nicht. Auch sei die ÖWA selbst in keiner einzigen Wortmeldung der übrigen Partner in Frage gestellt worden. Im Gegenteil – dort sei man sich einig, dass eine einheitliche Messung in Top-Qualität „unabdingbar“ sei.

Meldungen, wonach die kommende Datenschutz-Grundverordnung eine Rolle bei den Kündigungen gespielt habe, könne Hinterleitner „nicht nachvollziehen“. Ein Techniker habe sich zum Datenschutz-Manager ausbilden lassen, weiters gebe es in Kürze eine umfassende Information an die Mitglieder. Auch die angebliche Konkurrenz neuer Tools wie etwa Reppublika von MindTake sieht die ÖWA-Präsidentin gelassen. „Das ist einer von mehreren Versuchen, neben der ÖWA etwas aufzubauen“. Die ÖWA biete aber die gleiche Top-Methode wie etwa Deutschland und habe auch innovative neue Projekte im Auge. „Wir müssen uns weiter anstrengen“, resümierte Hinterleitner.

Alexandra Vetrovsky-Brychta, Geschäftsführung Purpur Media Vermarktungs GmbH bestätigte gegenüber HORIZONT den Ausstieg ihres Unternehmens. "Einige unserer Partner sind aus der ÖWA zurückgetreten und wenn dort keine relevanten Medien mehr sind, dann hat die Vermarktungsgesellschaft wenig Sinn." Vetrovsky-Brychta hat zudem ihren Sitz im ÖWA-Vorstand zurückgelegt. Bei der angesprochenen Sitzung sei sie persönlich nicht anwesend gewesen. Ob es künftig eine Alternative zur ÖWA geben werde und wie diese aussehen könne, wollte die Geschäftsführerin nicht kommentieren.

Auch bei Herold bestätigt man die bereits eingereicht Kündigung. "Unsere Kernklientel sind KMUs", meinte Unternehmenssprecherin Barbara Hackl zum HORIZONT, "für die ist die ÖWA nicht die primäre Quelle. Zudem können wir die meisten Ergebnisse der ÖWA Basic auch mit eigenen Tools messen. Wir werden also auch ohne die ÖWA gut zurecht kommen."
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